Wie tickt die Branche?

Fahrer packte aus – nun spricht Geldtransportfirma

Tirol
17.12.2024 13:12

Ein unzufriedener Tiroler Fahrer einer Geldtransportfirma packte in der „Krone“ aus und beklagte vor allem die geringe Entlohnung. Der heimische Marktführer Loomis erkannte sich darin wieder, die Chefin des Österreich-Standortes widerspricht und betont, wie man seine Mitarbeiter schützt ...

Hohe Fluktuation durch niedrige Gehälter hatte der Tiroler Fahrer (Name der Redaktion bekannt) als Hauptkritikpunkt in der Branche genannt. Man sei entlohnt wie ein normaler Paketzusteller, trotz erhöhtem Risiko, dem Tragen von Schusswaffen und auch körperlich harter Arbeit (hohes Gewicht der Münzen). 2043 Euro brutto beträgt das Einstiegsgehalt.

Firma erkannte sich wieder
Mit seiner Kritik traf der Tiroler Fahrer offenbar einen wunden Punkt. Regina Mittermayer-Knopf, Österreich-Chefin des international tätigen Unternehmens Loomis, erkannte, dass hier wohl einer ihrer Fahrer Hilfe suchend an die Öffentlichkeit gegangen sei.

Sie verweist zunächst auf den Werdegang des skandinavischen 24.000-Mitarbeiter-Unternehmens. Von den Anfängen im Jahr 1852 rund um den Goldrausch, als man sogar den legendären Pony-Express betrieb, wurde man zum Transporteur von Werten und Geld und zum Logistiker – seit 1972 auch in Österreich.

Zitat Icon

Es geht auch um die sechste Urlaubswoche und Prämien für engagierte Mitarbeiter in der Branche. Im Vorjahr war der Abschluss aber gut.

Engelbert Foissner, Zentralbetriebsrat von Loomis

Verbesserungen im Gange
„Verbesserungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Gang, unsere Kommunikation dazu muss noch besser werden“, räumt die Chefin ein. Man sei im Austausch mit der Wirtschaftskammer und der Gewerkschaft Vida, es gebe mehrere Überlegungen.

Zulagen oder neue Branchen-Einordnung der Mitarbeiter?
Dazu zähle ein Zulagensystem zum Basisgehalt, auch eine künftige Einordnung außerhalb der Transportbranche sei denkbar. Damit ist sie mit Zentralbetriebsrat Engelbert Foissner konform, der ergänzt: „Es geht auch um die sechste Urlaubswoche und Prämien für engagierte Mitarbeiter.“ 2023 habe man zusätzlich zum Kollektivvertragsabschluss (7,39 Prozent), ein Gehaltsplus von 140 Euro erreicht.

Klar ist für Mittermayer-Knopf: „Die Mehrheit der Österreicher will beim Bargeld bleiben, die aufwendige Logistik dahinter ist daher weiterhin nötig.“

Das Leben geht vor Geld
Viel Wert werde dabei auf ausgeklügelte Sicherheit gelegt. Verbrechern mache man es dadurch schwer: Bargeld-Pakete färben sich nach der Wegnahme ein und werden unbrauchbar, versteckte Ortungssysteme überwachen die Fahrzeuge und ohne den „echten“ Fahrer würden sich diese gar nicht bewegen lassen.

Das Motto bei Loomis, wenn das Schlimme eintritt: „Das Leben der Mitarbeiter ist am wichtigsten. Im Ernstfall sollen sie das Geld widerstandslos übergeben.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt