Eishockey-Königsliga

„Wir müssen noch besser spielen als beim Heimsieg“

Im famosen Heimspiel gaben die Bulls (Raffl re.) Färjestad einiges aufzulösen.

(Bild: Andreas Tröster)

Eisbullen rittern heute, Dienstag, in Schweden um Einzug ins Halbfinale der Champions Hockey League. Färjestad-Ikone Loob ist gespannt. Salzburg hat alle Mann an Bord, das Zeugwart-Duo Lehmann, Wimmer bei einem solchen Königsliga-Trip alle Hände voll zu tun.

Exakt um zwölf Uhr landete der Charterflug am Montag mit den Eisbullen in Karlstad. Wo Österreichs Meister heute zum zweiten Mal in der Geschichte der Champions Hockey League der große Wurf gelingen kann: Einzug ins Semifinale der Königsliga!

Dafür müssen die Bulls aber sicher wie schon beim Hinspiel-3:1 gegen Färjestad in der Eisarena über sich hinauswachsen. „Wir werden noch besser spielen müssen als beim Heimsieg“, sieht Oliver David den Schlüssel für den Aufstieg. Gegen Schwedenbomben, die natürlich nach der Enttäuschung im ersten Treff vor eigenem Anhang für die Kurskorrektur – sprich: in der regulären Spielzeit zumindest den Zwei-Tore-Rückstand aufholen – sorgen wollen. Färjestad-Ikone Hakan Loob ist gespannt, prophezeit einen Turbostart der Heimischen: „Die ersten zehn, zwölf Minuten werden entscheidend sein.“

Der Bulls-Trainer sieht vor allem das hohe Tempo mit ihren schnellen Spielern als große Gefahr. „Allen voran Nygard, der hat in Edmonton bei einem Speedvergleich gar NHL-Superstar McDavid hinter sich gelassen.“ Dazu kommt, dass Färjestad sein letztes Liga-Spiel vor zehn Tagen bestritten hat.

Während die Bulls in der Eishockeyliga von Partie zu Partie hetzten, Sonntag noch in Linz (2:3) spielten. Und neben vier Langzeitausfällen sechs weitere Cracks vorgaben. Beim Training in der Löfbergs Arena war der Kader wieder voll, aufs Eis gingen nicht alle. Kapitän Raffl schon, der wie Huber, Hochkofler (plus rekonvaleszentem Baltram) schon 2018 stürmte, als mit dem 1:1 bei Kärpät Oulu (Gesamt 4:3) erstmals ein Halbfinalticket gelöst wurde.

Das zweite soll folgen: „Wir müssen gleich voll aus der Kabine rauskommen, dürfen nicht nur zurücksitzen und verteidigen“, sagt Peter Schneider.

Hofft auf ein Weiterkommen: Peter Schneider (Mitte).

(Bild: Tröster Andreas/Kronen Zeitung)

Viel Arbeit für die beiden Zeugwarte
Treffpunkt Montag in der Früh, sechs Uhr, Eisarena – das hieß es für Ronny Lehmann und Christian Wimmer. Die Equipment Manager der Eisbullen beluden ihren Kleintransporter, düsten in der Folge zum Flughafen.

Was alles mit an Bord ging: „Rund 40 Taschen für Spieler, Trainer, Physios. Die der Spieler dürfen maximal 18 kg haben, die drei Goalies haben jeweils zwei“, gibt Lehmann zu Protokoll. Dazu kommen zwei Schlägerbags – in jeden gehen 40 bis 45 Stöcke rein, pro Crack nehmen wir für dieses Spiel vier, fünf mit“. Dazu kommen Champions League- und Trainings-Trikots, Unterwäsche – „und unsere Schleifmaschine. Da haben die Zeugwarte immer ihre eigene mit, gehen ganz penibel damit um“. In Summe werden wie nach Finnland rund 1500 kg Gepäck zusammenkommen.

Viel zu verladen: Christian Wimmer (li.) und Ronny Lehmann

(Bild: Andreas Tröster)

„Was viele nicht wissen: In der CHL gibt es einen Deal zwischen den Vereinen beziehungsweise schreibt die Liga vor, dass die Gastgeber immer alles andere stellen müssen. Wie Musikbox, Massagetische, Handtücher, den Fußball zum Aufwärmen, Tape, Werkzeug. Alles, was sich ums Spiel dreht“, erzählt Lehmann, der bereits vor 14 Jahren nach Salzburg gekommen ist, nur für die erste Pagé-Saison in München die Eisarena verließ.

Viel Routine also, aber trotzdem: „Man ist aufgeregt, weniger wegen der Reise, sondern wegen des Spiels. Wenn es die Chance gibt, ins Halbfinale der Champions League einzuziehen, fiebert man so einer Partie schon entgegen. Da wird schon zwei Wochen davor darüber geredet, dafür geplant.“ Sein Tipp? „Schwer zu sagen, wenn wir so weit komplett sind, wird es ein 2:2.“ Kollege Wimmer, der erst vor eineinhalb Jahren aus Kitzbühel nach Salzburg gekommen ist, sagt: „Ich hab ein gutes Gefühl.“