Das geplante Mercosur-Abkommen bedeute ein riesengroßes Problem für die Landwirtschaft und sei für heimische Landwirte „ein Schlag ins Gesicht“. Der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich Lorenz Mayr lehnt den Handelspakt, auf den man sich nach Jahrzehnten geeinigt hat, entschieden ab. „Sollte es aber kommen, wird es ganz dringend notwendig sein, eine Herkunftskennzeichnung in allen Bereichen einzuführen.“
Die wirtschaftliche Lage sei in Österreich und in Europa sehr angespannt. Der Vertrag mit vier lateinamerikanischen Staaten soll der kriselnden europäischen Wirtschaft Impulse geben. Künftig soll eine große Anzahl von Waren zollfrei gehandelt werden, darunter unter anderem Autos, Maschinen, Textilien, Spirituosen und Wein. Die Südamerikaner dürften im Gegenzug etwa Rindfleisch oder auch Zucker zu einem vergünstigten Zollsatz importieren.
(Bild: krone.tv)
„Meiner Meinung nach ist es komplett der falsche Weg, dass wir auch hier andere Wirtschaftszweige aufgeben. Wenn wir Zuckerfabriken schließen, wenn wir Schlachtbetriebe schließen, um zum Beispiel die Autoindustrie dementsprechend zu unterstützen“, sagt Mayr dazu im krone.tv-Live-Talk. „Ein verheerender Fehler generell für den ganzen Wirtschaftsstandort.“
„Landwirtschaft wird in Hintergrund gedrängt“ 99.000 Tonnen Rindfleisch, 180.000 Tonnen Geflügelfleisch und 180.000 Tonnen Zucker würden mit dem Pakt zusätzlich nach Europa kommen. „Im besten Fall auch noch mit Schiffen, die mit Schweröl transportiert werden. Das heißt auch eine gewaltige Umweltbelastung“, sagt Mayr. Der ganze landwirtschaftliche Bereich werde in den Hintergrund gedrängt. Aber auch jene Bereiche, die der Landwirtschaft vor- bzw. nachgelagert sind, würden dadurch unter Druck gesetzt.
„Das Damoklesschwert Mercosur hängt nicht nur über uns, sondern über der Landwirtschaft, sondern über der ganzen Lebensmittelindustrie“, so der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer in Niederösterreich. Doch auch andere Themen würden, die heimischen Bäurinnen und Bauern beschäftigt, etwa der Pflanzenschutz. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.“ So seien etwa bei der Rapsproduktion 55 Prozent der Fläche in den letzten zehn Jahren zurückgegangen, weil wichtige Wirkstoffe fehlen. „Es ist kaum möglich im Herbst anzubauen und über den Winter zu bringen, weil die ersten Schädlinge hier schon angreifen – unterstützt durch den Klimawandel“, liefert Mayr ein Beispiel.
Auch die Verfügbarkeit von Wasser mit einem vorraussschauenden Ausbau der Infrastruktur sei ein wichtiges Thema – weitere Informationen dazu sehen Sie im Interview oben.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.