Gewohnt hitzig verlief das aktuelle Politik-Duell zwischen Eva Glawischnig und Andreas Mölzer auf krone.tv. Themen wie die zähen Koalitionsverhandlungen, das vorliegende heimische Wirtschafts-Desaster und der mögliche Stadionkauf der Stadt Wien entzweiten die Gemüter.
Zu Beginn wurde über den zähen Verlauf der Verhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos zur sogenannten „Zuckerlkoalition“ diskutiert. Glawischnig: „Ich muss vorwegschicken: Die Nerven der Verhandler, die würde ich mir echt wünschen. Jetzt haben wir schon viele Wochen der Verhandlungen und der Druck steigt. Und die machen einfach so weiter, als wäre einfach nichts. Verhalten sich irgendwie „easy going“. Das irritiert mich schon sehr, weil die Lage einfach extrem ernst ist.“ Mölzer assistiert: „Naja, von den Herbstferien nahtlos jetzt in die Weihnachtsferien. Das sind nicht Nerven, das ist eine Chuzpe. Eine ausgesprochene Frechheit ist das. Und wieso kommt die Höhe des Finanzlochs aus Brüssel? Kann unser Finanzminister das nicht sagen? Das ist ja alles ein Witz. Aber wer ist denn schuld daran? Welche verfehlte Politik ist denn das gewesen, die das überhaupt verursacht hat? Das muss man den Österreichern ja sagen: Diese Leute, die jetzt den Karren aus dem Dreck ziehen sollen, die jetzt den Staat sanieren sollen, die haben das ja alles verursacht!“
Eva Glawischnig, Gerhard Koller, Andreas Mölzer
(Bild: krone.tv)
Wird Österreich eine EU-Kolonie? Glawischnig relativiert: „Es sind schon auch positive Dinge passiert. Die Kaufkraft ist hoch, wenn wir jetzt die Einkaufsstraße sehen, die Leute gehen alle in die Geschäfte. Man kommt gar nicht mehr wirklich hinein. Der Handelsverband ist glücklich, die Leute konsumieren. Also es ist schon auch etwas Positives passiert: Die Kaufkraft und die Löhne sind hoch.“ Mölzer kontert: „Die Leute sagen, jetzt ist es eh schon wurscht, bevor das Geld nichts mehr wert ist. Die Inflation wird auch wieder zurückkommen. Das sind ja Akte der Verzweiflung, die Menschen, die da in den Einkaufsstraßen das Geld hinaushauen. Und jetzt werden wir dann eine EU-Kolonie. Denn wenn das Defizitverfahren von der EU kommt, dann haben wir bald einen Aufseher von der EU, wo nachgefragt werden muss, was wir ausgeben dürfen.“
„Ausgeben, es hilft eh Nichts“ Generell würde bei den Koalitionsverhandlungen aus Sicht beider Duellanten viel zu viel Zeit verschwendet. Glawischnig: „Wir haben nun nur noch wenige Tage, und dann ist schon der vierte Advent. Also wir werden vor 15. Jänner keine Regierung haben. Und das ist dramatisch finde ich.“ Mölzer lakonisch: „Na hoffentlich haben wir diese Regierung nicht. Das soll von mir aus noch länger dauern. Und dann scheitern. Das wäre gut für Österreich. Und schauen sie, der Herr Kurz mit seinem Sager ´Koste es, was es wolle´ ist natürlich ein Treiber gewesen dieser Schuldensituation. Das ist überhaupt keine Frage.“ Generell sind sich die beiden Duellenten darüber einig, dass derzeit im Weihnachtsgeschäft besonders viel Geld ausgegeben werde. Mölzer: „Das ist ein Wahnsinn. Natürlich kaufst ein, was willst denn machen. Das Geld sparen, damit es dir der Staat und die Finanz dir wieder wegnehmen? Ausgeben, hilft eh Nichts.“
„Das Duell“ sehen Sie jeden Dienstag ab 21:15 Uhr auf krone.tv
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Im krone.tv-Format „Das Duell“ diskutieren jede Woche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, über die aktuellen nationalen und internationalen Krisen.
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