Kekserlmania im Mühlviertel: Zwei Schwestern sind vor 20 Jahren dem Backrausch verfallen. Inzwischen produzieren sie immer ab 16. November 67 verschiedene Sorten. Heuer kostete das Material 900 Euro.
Am schwierigsten sind die Sissi- und Franz-Kekse, die bestehen aus Schichten aus Marmelade, Nugat, Marzipan, oben und unten Keks und werden außen verziert und mit Blattgold belegt“, sagt Petra Brunner (52) aus Sonnberg im Mühlkreis. Seit 20 Jahren pflegt sie mit ihrer Schwester Elfi Seigmann (58) aus Salzburg einen besonders schönen Brauch. Ab 16. November backen sie eine Woche lang gemeinsam Kekse. Was mit zehn bis 15 Sorten begann, hat sich in zwei Jahrzehnten zu einer echten „Kekserlmania“ gesteigert.
In derWeihnachtsbäckerei
Heuer produzierten die beiden Weihnachtsgebäck-Profis insgesamt 67 Sorten, mit Spezialitäten wie weißen Ischlern, Mohnblumen, Orangenspalten, Schwarzwälder Keksen oder Berliner Brot. „Die Klassiker gehören natürlich auch dazu“, sagt Brunner. „Wenn wir loslegen, dann geht’s von 8 Uhr früh bis zwölf oder eins in der Nacht.“
„Heiße Nächte“
Die „heißen Nächte“ am Backofen haben aber auch ihren Preis. Und das ist ganz wörtlich gemeint, denn für das gemeinsame Hobby, das eigentlich schon ein Ritual ist, lassen die beiden Mühlviertlerinnen einiges springen. „Das Material hat uns mehr als 900 Euro gekostet. Besonders die Butter ist teurer geworden. Wir haben allein für die 58 Packerln Butter 127 Euro ausgegeben“, so Brunner.
Doch was machen die Köchinnen mit ihrem Schatz?
Immerhin erzeugen sie pro Sorte etwa hundert Stück. „Wir verkaufen nichts, sondern verschenken alles. Und zwar an Familie, Freunde und Bekannte, die uns unterm Jahr Gutes getan haben. Die meisten warten auch schon darauf, dass sie ihre gefüllten Dosen bekommen“, sagt Brunner: „Und dann gibt’s noch FKK, also Fremde-Kekse-Kosten-Runden.“ Sie selbst ist übrigens gar keine Süße: „Ich esse kaum Kekse, mag eigentlich nur Lebkuchen und generell lieber saure Sachen.“
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