Prozess in Feldkirch

Minderjährige Freundin sexuell missbraucht

Für den 19-jährigen Oberländer war es nicht der erste Auftritt vor dem Landesgericht in Feldkirch.

(Bild: Dorn Chantall/Krone KREATIV)

Die toxische Beziehung endete mit Strafanzeige gegen 19-jährigen Oberländer. Der hatte auch ein Video vom Missbrauch angefertigt und verbreitet. 

Fast ein Jahr lang waren der Angeklagte und die 17-Jährige ein Paar. Doch die Zweisamkeit soll alles andere als harmonisch gewesen sein. Die Verteidigerin des Angeklagten, Olivia Lerch, sprach sogar von einer „äußerst toxischen“ Beziehung. Auch soll der 19-Jährige sein Opfer sexuell missbraucht haben. Am Dienstag musste sich der Unterländer am Landesgericht Feldkirch verantworten.

Angeklagter zeigt sich geständig
Konkret wurde dem Beschuldigten vorgeworfen, im Dezember des vergangenen Jahres seine Freundin sexuell missbraucht und die Tat gefilmt zu haben. Anschließend schickte er das Video einem Bekannten. Als die geschockte junge Frau ihn bat, das Video zu löschen, weigerte sich dieser und drohte, die Aufnahme auch an die Mutter der 17-Jährigen zu schicken.

Daraufhin zeigte die Gepeinigte ihren Freund an. Bei seiner polizeilichen Einvernahme schwieg der Mann zu den Vorwürfen. Anders in der Verhandlung, wo er sich geständig zeigte.

Mehrere Missbräuche
Ursprünglich hatte das Opfer mehrere Missbräuche durch den Beschuldigten zur Anzeige gebracht. Bis auf den nun vorliegenden Fall wurde das Verfahren allerdings vonseiten der Staatsanwaltschaft eingestellt. Da sich der Angeklagte schuldig bekannte, konnte auf die Einvernahme der Zeugen verzichtet werden.

Wenn ich mir den Bericht der Bewährungshilfe anschaue, glaube ich, dass bei Ihnen noch weitere Unterstützung nötig ist.

Richterin Sabrina Tagwercher

Richterin Sabrina Tagwercher verurteilte den vorbestraften Unterländer rechtskräftig zu 1440 Euro Geldstrafe. Dem Opfer muss er 200 Euro Schmerzengeld zahlen.

Weil der Arbeitslose ohnehin kein Geld hat, darf er die Strafe in Form von Sozialstunden abarbeiten. Vom Widerruf der beiden bedingten Strafnachsichten sah die Frau Rat ab und verlängerte stattdessen die Probezeit auf fünf Jahre.