Roadstars in Graz

Fahrschule ist pleite: Schüler hängen in der Luft

Hiobsbotschaft für Fahrschüler: Fallen sie um bereits bezahlte Ausbildungseinheiten um?

(Bild: stock.adobe.com/lev dolgachov)

Die Grazer Fahrschule Roadstars ist erneut insolvent und hat den Betrieb eingestellt. Wie es für rund 600 Kunden jetzt weitergeht, ist unklar. Im Hintergrund schwelt ein erbitterter Rechtsstreit nach einer Neuübernahme. 

Rund 20 Kunden der Fahrschule Roadstars hätten am Dienstag ihre Fahrprüfung ablegen sollen – und somit im besten Fall rechtzeitig vor Weihnachten ihren heiß ersehnten Führerschein in Händen gehalten. Doch daraus wird nichts. Die Fahrschule wurde mit Donnerstag letzter Woche geschlossen, sämtliche Prüfungen mussten abgesagt werden. Für rund 600 Kunden, die derzeit beim Unternehmen in Ausbildung sind, kommt die Hiobsbotschaft völlig überraschend.

Nach einem Jahr wieder pleite
Am Dienstag brachte die Fahrschule dann laut KSV1870 einen Konkursantrag ein – ziemlich genau ein Jahr, nachdem die Roadstars GmbH bereits einmal Insolvenz angemeldet hatte. Damals ist es zu einem Ausgleich gekommen und der Betrieb wurde fortgeführt.

Die Tage vor dem nunmehrigen Konkursantrag waren turbulent, im Hintergrund schwelt seit Längerem ein Rechtsstreit. Im Juli erwarb Philipp Kipperer, auch Inhaber anderer Fahrschulen in der Steiermark, die Betriebsgesellschaft der Fahrschule Roadstars. Die Bewilligung zum Betrieb der Fahrschule blieb aber beim vorherigen Inhaber Jakob Goldberg. „Es war vereinbart, dass er die Genehmigung hält. Letzten Donnerstag hat er sie aber plötzlich zurückgelegt. Somit darf ich die Fahrschule rechtlich nicht weiterbetreiben“, erklärt Philipp Kipperer und ärgert sich, „dass Kunden im Regen stehen gelassen werden.“

Fortführung ungewiss
Anders sieht das der ehemalige Geschäftsführer Jakob Goldberg: „Ich war zwar nach dem Kraftfahrzeuggesetz noch rechtlicher Leiter, hatte aber kein Einsichtsrecht mehr und musste die Bewilligung auf Druck des Gewerbeamts zurücklegen.“ Beide Parteien betonen, man liege in einem Rechtsstreit. Es dürfte gröbere Unstimmigkeiten bei der Übernahme und der Finanzgebarung der Firma gegeben haben.

Viele verunsicherte Kunden haben sich auch schon an die Arbeiterkammer gewendet, bestätigt AK-Konsumentenschutz-Expertin Katharina Gruber. Wie es mit der Fahrschule weitergehen soll, ist noch offen. Laut KSV1870 wird ein Insolvenzverwalter prüfen, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt.