Geplatzte Krampfadern in Gebärmutter führten dazu, dass Mutter und Kind bei Geburt beinahe starben. Nach schwierigem Start wollen die Eltern alles für die Entwicklung des Einjährigen tun.
Fünf Blutkonserven für die Mutter, eine für das Neugeborene – das Leben von beiden hing nach der Geburt am seidenen Faden. Dabei verlief die Schwangerschaft von Sarah aus dem Hausruckviertel bis zur 32. Woche völlig normal. Mitte November des Vorjahres plagten die 34-Jährige aber plötzlich Schmerzen in Bauch und Rücken, die immer stärker wurden. Sie kam mit der Rettung ins Spital, dort gab man vorerst Entwarnung: keine Wehen, und mit dem Baby sei alles in Ordnung.
Zustand verschlechterte sich
Trotzdem wurde die Schwangere zur Sicherheit aufgenommen, während Ehemann Christoph (36) heimfuhr und am nächsten Tag zur Arbeit ging. An diesem Dienstag brachte man Sarah schon gegen Mittag ins Kreiszimmer, wo das Ungeborene laufend überwacht wurde. Am späten Abend verschlechterte sich der Zustand von Mutter und Kind massiv, Sarah erzählt: „Ich habe gar nichts mehr mitgekriegt, nur gesagt, dass sie sofort meinen Mann anrufen sollen.“
Lebensgefahr für Mutter und Kind bei Geburt
Während der am Weg ins Spital war, wurde Xaver per Notkaiserschnitt auf die Welt geholt: „Ich musste außerhalb des OPs warten. Die haben mir gesagt, dass es meiner Frau sehr schlecht geht und dass wir einen Buben haben. Sie wissen aber nicht, ob die beiden überleben.“ Wie sich herausstellte, waren bei Sarah Krampfadern in der Gebärmutter geplatzt, Mutter und Baby erlitten bei der Geburt einen massiven Blutverlust. „Xaver war schneeweiß, als er auf die Welt kam. Er musste schon im OP reanimiert werden“, erzählt der Vater.
„Man ist wie ferngesteuert“
Weil es ihm so schlecht ging, wurde die Mutter nach der Erstversorgung noch mit dem Krankenbett zu ihrem Kind geschoben. Was ging den Eltern in dem Moment durch den Kopf? „Man ist wie ferngesteuert, funktioniert einfach“, erzählen die beiden. Es folgte ein Wechselbad der Gefühle, mit Rückschlägen: „Xaver hat zwei Tage später auch noch eine Gehirnblutung bekommen. Eine Woche darauf wurde er in ein anderes Spital überstellt. Wir haben ihn davor noch taufen lassen, falls unterwegs etwas passieren sollte“, so Christoph.
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Nach 80 Tagen heim
Nach 80 Tagen im Krankenhaus durfte der kleine Kämpfer erstmals mit nachhause ins frisch gebaute Haus, wo er am 21. November seinen ersten Geburtstag feierte. „Er hat eine Saug- und Schluckstörung, wird über eine Nasensonde ernährt, mit einem Shunt wird der Hirndruck reguliert. Xaver kann noch nicht sitzen oder krabbeln“, erzählt Sarah vom schwierigen Alltag. Wie er sich entwickeln wird, sei noch ungewiss, doch das Paar will nichts unversucht lassen, um ihn bestmöglich zu unterstützen. „Logopädie, Schluckentwöhnung, Hormontherapie“, zählt Christoph die finanziellen Belastungen auf. Wie ist die Prognose für die Zukunft? „Da will ich gar nicht dran denken. Ich sage immer: ,Xaver, du schaffst das‘“
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