Am Dienstag war das renommierte Wettlesen Thema im Stadtsenat, wo über das Überleben von Ingeborg-Bachmann-Preis und Literaturkurs entschieden worden ist.
Nicht zum ersten Mal hängt der Fortbestand des Ingeborg-Bachmann-Preises als renommiertestes Wettlesen mit internationaler Strahlkraft und Aushängeschild der Literaturstadt Klagenfurt am seidenen Faden. Diesmal, weil ein Schuldenloch von mehr als 20 Millionen Euro klafft und die Landeshauptstadt kein Budget zustande bringt, wie mehrfach von der „Krone“ berichtet.
Kosten großteils nicht gedeckt
Damit droht der Kultur ein vernichtender Kahlschlag, denn finanziell im Trockenen sind nur Stadttheater und AK-Bibliothek. Bei klagenfurter ensemble (Intendant Gerhard Lehner) und den Kammerlichtspielen mit dem Kinder- und Jugendtheater KuKuKK von Sabine Kristof-Kranzelbinder sind zwar die Infrastruktur gedeckt, nicht aber der laufende Spielbetrieb.
Alle anderen, die hervorragende (freiwillige!) Leistungen um ohnehin viel zu wenig Geld erbringen, stehen vor dem AUS, weil durch die mit 1. Jänner in Kraft tretende Zwölftelregelung nur notwendige Ausgaben getätigt werden, die per Gesetz oder Vertrag abgesichert sind. Betroffen sind das Ventil mit Vada, Musikforum Viktring oder die Villa for Forest um den Verein Innenhofkultur von Raimund Spöck.
49. Bachmann-Preis wird vergeben
Zumindest der flammende Appell der „IG Autorinnen Autoren“ an die Stadtpolitik, den Bachmann-Preis nicht aufzugeben, dessen Anziehungskraft Klagenfurt hohes Ansehen als attraktives Reiseziel brächte, stieß bei der gestrigen Stadtsenatssitzung auf Gehör: Der 49. Bachmann-Preis der Landeshauptstadt Klagenfurt (25.000 €) wird 2025 wieder vergeben (und ist seit Dienstag vom ORF ausgeschrieben). Grünes Licht gibt es auch für den biennalen Gert Jonke-Preis (15.000 €) in Kooperation mit dem Land Kärnten.
Literaturkurs 2025 findet nicht statt
Der Literaturkurs im Musil Museum, der dem Bachmann-Preis vorangeht, hat schlechte Karten: „Ich gehe nicht davon aus, dass das Budget heuer noch beschlossen wird. Somit wird der Literaturkurs 2025 leider nicht stattfinden können“, sagt Kulturreferent Franz Petritz (SPÖ). Er zieht seine Lehre aus der Misere und will zukünftig alles daran setzen, „auch freiwillige Leistungen vertraglich abzusichern“ und so der freien Szene jene Planungssicherheit zugestehen, die sie verdient!
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