Drohung gegen Schulen

NÖ: Das steht in dem Schreiben gegen „Ungläubige“

Niederösterreich
17.12.2024 17:00

16 E-Mails hielten St. Pölten in Atem: Der Großteil der Schulen in der Landeshauptstadt war in der Nacht auf Dienstag Ziel einer Bombendrohung. Sie wurden gesperrt. Die „Krone“ kennt den Inhalt des Schreibens.

Eine auf den ersten Blick unscheinbare E-Mail im elektronischen Postfach von 16 Direktionen hatte Dienstagfrüh immense Auswirkungen auf die Landeshauptstadt. Sie kam ohne Betreff aus, der Inhalt ließ den Schulleitern, aber das Blut in den Adern gefrieren. Zunächst waren einige Textzeilen in arabischer Schrift geschrieben, der Absender lieferte aber gleich die Übersetzung mit.

Und die war unmissverständlich: „Ihr werdet für eure Ungläubigkeit bezahlen. Während Wartungsarbeiten wurde ein Sprengsatz im Gebäude deponiert. Er wird am Dienstag um 12 Uhr explodieren“. Gleich zu Beginn des Schreibens entschuldigte sich der Verfasser bei den Schülern für seine „Sprengnachrichtendrohung“.

Die Polizei sperrte den Grillparzer-Campus in St. Pölten.  (Bild: Thomas Werth, Krone KREATIV)
Die Polizei sperrte den Grillparzer-Campus in St. Pölten. 
Volksschule im Stadtteil St. Georgen war gesperrt (Bild: Thomas Werth, Krone KREATIV)
Volksschule im Stadtteil St. Georgen war gesperrt
Auch das Gym in der Josefstraße war betroffen. (Bild: Thomas Werth)
Auch das Gym in der Josefstraße war betroffen.
Die Hesser-Kaserne wurde für die Betreuung der Schulkinder zur Verfügung gestellt. (Bild: Molnar Attila/Attila Molnar)
Die Hesser-Kaserne wurde für die Betreuung der Schulkinder zur Verfügung gestellt.
Die Mail weckte Erinnerungen an Drohungen im Oktober gegen den St. Pöltner Bahnhof. (Bild: DOKU-NÖ/DOKU NÖ)
Die Mail weckte Erinnerungen an Drohungen im Oktober gegen den St. Pöltner Bahnhof.

Gezeichnet wurden die jeweils gleichlautenden Mails mit „Abu Ibrahim“, dem Namen eines in Frankreich inhaftierten deutschen Dschihadisten, dem enge Kontakte zu Osama bin Laden nachgesagt wurden.

Noch in den frühen Morgenstunden tagte der Krisenstab, wenig später war klar: In keiner der betroffenen Schulen wird unterrichtet. Viele Eltern wurden rechtzeitig schulintern informiert, für einige kam dies aber zu spät. Ihre Kinder waren schon unterwegs. In zumindest zwei Schulen soll die Drohung zudem im Spam-Ordner gelandet sein, wo sie erst knapp vor Unterrichtsbeginn nach Aufforderung der Polizei entdeckt wurde. Die betroffenen Kinder wurden entweder von Pädagogen zu sicheren Ausweichplätzen begleitet oder mussten wieder abgeholt werden.

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In enger Abstimmung mit der Polizei wurde entschieden, die Schulen zur Sicherheit auch am Mittwoch geschlossen zu halten.

Susanne Schiller, Sprecherin der Bildungsdirektion NÖ

Gemeinsam mit dem Schulamt wurden Betreuungsplätze organisiert, hieß es seitens der Bildungsdirektion. Für rund 300 Schüler wurde kurzerhand die Hesser-Kaserne geöffnet. Auch an anderen „geheimen“ Orten wurden Kinder am Dienstag untergebracht. Rasch war auch klar, dass am Mittwoch die Schulen geschlossen bleiben. „In Abstimmung mit der Polizei wurde aus Sicherheitsgründen so entschieden“, erklärte die Bildungsdirektion.

Sämtliche betroffenen Gebäude wurden von der Exekutive überwacht und das Innere gründlich durchsucht. Der Absender selbst ist noch unbekannt. Ob es sich um denselben Drohschreiber handelt, der zeitgleich auch Schulen in Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Wochen zuvor die Volksschule im St. Pöltner Stadtteil Wagram angeschrieben hat, ist jetzt Gegenstand intensiver Ermittlungen.

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