Wie barrierefrei soll künftig gebaut werden? Das neue Salzburger Wohnbauförderungsgesetz, das ab kommendem Jahr gelten soll, polarisiert. Kritikpunkte: Für kleine Wohnhäuser gibt es keine Auflagen, Anreize fallen komplett weg.
Barrierefreies Wohnen hat seinen Preis. Ein Faktor, der sich auch bei monatlichen Kosten ordentlich niederschlägt, ist der Lift. Dazu kommen viele mögliche Einbauten wie Rampen, Haltegriffe, breitere Türen oder der Wegfall von Stolperfallen auf Balkone. In der Wohnbauförderung ist Barrierefreiheit grundsätzlich vorgeschrieben, Zuschlagspunkte sollen mit dem geplanten Gesetz jetzt aber wegfallen. „Anreize werden komplett gestrichen“, sieht es Lukas Leitner als Rückschritt. Er ist Vorsitzender im Inklusionsbeirat, sitzt im Rollstuhl und weiß, wie lebensentscheidend verfügbarer Wohnraum für Betroffene sein kann. Leitner: „Ich habe selbst meine eigene Wohnung im Elternhaus. Aber es gibt auch viele, die auf Miete angewiesen sind.“
Gesetz gilt für kleine Wohnhäuser nicht
Es greifen bei der Barrierefreiheit unterschiedliche Gesetze. Kritik der Grünen: Der Vorschrift liegt das Bautechnikgesetz zugrunde, es gilt aber nicht immer. Häuser mit fünf oder weniger Wohnungen sind ausgenommen. Ein Lift muss erst ab neun Einheiten eingebaut werden. Aus der Landesbaudirektion gibt es eine kritische Stellungnahme. Die Empfehlung: Barrierefreies Bauen fördern, nicht nachträgliche Einbauten. Aus dem Büro von Landesrat Martin Zauner (FPÖ) heißt es dazu, dass Fördersätze für Sanierungen erhöht werden und 2025 auch eine Bautechnik-Novelle geplant sei.
Nicht zu vergessen: Barrierefreiheit hilft nicht nur in Ausnahmefällen. Die Gruppe älterer Menschen, die nicht mehr voll mobil sind, steigt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.