„Das ist gut für uns“

Papst Franziskus verfasst Gastbeitrag über Humor

Ausland
17.12.2024 17:05

Die „New York Times“ hat einen Gastbeitrag von Papst Franziskus über Glauben und Humor veröffentlicht. Darin hält er fest: Wem es nicht möglich sei, zu lachen oder zu weinen, habe ein Problem ...

In dem Text betont Franziskus die Bedeutung von Humor und Selbstironie und zitiert eine Reihe Witze und Anekdoten über frühere Päpste und Mitglieder seines Ordens, der Jesuiten. „Das Leben hat unweigerlich seine Traurigkeiten, die zu jedem Weg der Hoffnung und zu jedem Weg der Umkehr gehören“, schreibt der Papst. Um jeden Preis aber müsse man vermeiden, in Melancholie zu versinken, um das Herz nicht zu verbittern.

Ironie sei dafür eine passende Medizin, die nicht nur andere aufmuntert und erhellt, sondern auch einen selbst. „Narzissten schauen ständig in den Spiegel, malen sich selbst, betrachten sich selbst, aber der beste Rat vor dem Spiegel ist, über sich selbst zu lachen. Das ist gut für uns.“ Wer nach Perfektion sucht, wird dem Papst zufolge nicht fündig werden. Frei nach einem alten Sprichwort, das besagt: „Es gibt nur zwei Arten von perfekten Menschen: die Toten und die, die noch geboren werden.“

Ihn selbst, so Franziskus weiter, erfreue nichts so sehr wie Kinder zu treffen. „Kinder sind oft meine Mentoren. Es sind Begegnungen mit ihnen, die mich am meisten begeistern, bei denen ich mich am wohlsten fühle.“

Kinder und alte Menschen als Vorbilder
Ähnliches gelte für die Begegnung mit alten Menschen. Diese, „die das Leben segnen, allen Groll beiseiteschieben“, seien unwiderstehlich. „Sie haben die Gabe zu lachen und zu weinen, wie Kinder.“ Kinder wie alte Menschen, so der Papst abschließend, seien Beispiele für Spontanität und Menschlichkeit. „Sie erinnern uns daran, dass derjenige, der seine eigene Menschlichkeit aufgibt, alles aufgibt.“

Wem es schwerfalle, „ernsthaft zu weinen oder leidenschaftlich zu lachen“, sei „wirklich auf dem absteigenden Ast“. „Wir werden betäubt, und betäubte Erwachsene tun weder sich selbst noch der Gesellschaft noch der Kirche etwas Gutes.“

Der Beitrag erschien am Dienstag, dem 88. Geburtstag des Kirchenoberhaupts, und ist laut Kathpress seiner Autobiografie entnommen, die Mitte Jänner in 80 Ländern gleichzeitig veröffentlicht werden soll.

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