Sohn erstach Vater

So lief die Horror-Nacht im Todeshaus

Oberösterreich
18.12.2024 07:00

Unfassbare Szenen haben sich am 19. Jänner in einem schmucken Einfamilienhaus in Oberberg am Inn (OÖ) abgespielt. Der 22-jährige Sohn soll seinen Vater (59) ermordet haben – mit zahlreichen Messerstichen. Am Dienstag wurde die Tat nachgestellt. Der Verteidiger hatte einen Lokalaugenschein beantragt.

Ein kalter Wind wehte vom Inn herauf. Fast auf den Tag genau elf Monate nach der schrecklichen Bluttat in Obernberg am Inn war der Angeklagte (22) am Dienstag zum ersten Mal zurück am Tatort, seinem Elternhaus. Angelastet wird dem mehrfach Vorbestraften der Mord an seinem Vater (59). Dieser hatte sich nach mindestens sieben Messerstichen noch zum Nachbarn geflüchtet, war dann am Weg ins Spital verblutet.

Geschworene sollten sich ein Bild machen
Obwohl sogar eine 3D-Darstellung des Hauses erstellt worden war, bestand Anwalt Andreas Mauhart auf einen Lokalaugenschein. „Damit sich die Geschworenen ein Bild machen können“, so der Verteidiger. Ein Bild von der Enge des Hauses und von dem Lärm der zwei Schüsse, die der Vater zuvor in Richtung des Sohnes abgegeben haben soll. Auch dazu hat Mauhart, der den 22-Jährigen pro bono, also gratis, vertritt, ein Gutachten in Auftrag gegeben, denn: „In der Anklage ist nur von Warnschüssen in die Luft die Rede, was gar nicht sein kann“, so der Anwalt.

Ein Waffensachverständige war auch vor Ort. (Bild: Scharinger Daniel/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger, Krone KREATIV)
Ein Waffensachverständige war auch vor Ort.

Anwalt plädiert auf Notwehr
„Wir wollen nach wie vor einen Freispruch. Es könnte einer jener seltenen Fälle werden, wo bei einem Tötungsdelikt Notwehr angenommen wird. Hätte mein Mandant keine Gesichtstattoos und keine kriminelle Vorgeschichte, hätte es dieses Verfahren nie gegeben. Schließlich sieht es so aus, als hätte sein Vater ihn erschießen wollen.“

Weder Gutachterin Adelheid Kastner noch Staatsanwalt Alois Ebner dürfen über das laufende Verfahren sprechen. Darüber, wie es weitergeht, aber schon: „Beim nächsten Termin kommen Gutachten zur Schusswaffe, das psychologisch-psychiatrische und das gerichtsmedizinische zu den Stichwunden“, so Ebner. Weitergehen soll es im Frühjahr.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt