Sie gehen einbrechen, stehlen Autos, rauben – die Anzeigen gegen strafunmündige Kinder haben sich verdoppelt.
„Früher war alles besser“ – die Kritik, die Kinder und Jugendliche seit Generationen von ihren Großeltern oder Eltern hören, scheint anhand alarmierender Zahlen bestätigt. Besonders in der Gruppe der sogenannten strafunmündigen Täter hat Österreich ein echtes Problem. Und der Rechtsstaat ist praktisch machtlos. Schon Zehnjährige gehen nicht ohne Messer aus dem Haus. Wenn sie mit 14 Jahren erstmals vor dem Richter stehen, dann haben die Rekordhalter unter den „Nachwuchskriminellen“ nicht selten schon 100 Straftaten und mehr angehäuft.
Jeden Tag 30 Anzeigen gegen Strafunmündige
Mit fast 11.000 Anzeigen 2023 – im Durchschnitt 30 pro Tag (!) – hat sich die Zahl der Delikte in dieser Altersgruppe binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Wie schon Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl im krone.tv-Interview (siehe Video oben) bestätigte. Das Brennpunktthema wird auch in der Justizgruppe bei den Zuckerl-Sondierungsverhandlungen heiß diskutiert. Im Gespräch ist die ÖVP-Forderung von einer Herabsenkung des Strafalters auf zwölf Jahre – oder dass man Eltern durch eine „polizeiliche Regelbelehrung“ auf der Inspektion mehr in die Pflicht nimmt.
Heimkinder dürfen die ganze Nacht unterwegs sein
Um künftige Täterkarrieren frühzeitig zu stoppen, fehlen aber etwa eigene Jugendstrafanstalten. Hinzu kommt das sperrig klingende Heimaufenthaltsgesetz. Das betrifft viele blutjunge Intensivtäter, die in betreuten Wohngruppen und nicht mehr daheim untergebracht sind. Gegen sie gibt es keinerlei Handhabe bei der Beschränkung der Bewegungsfreiheit. Einfach ausgedrückt: Ein Zehnjähriger kann die ganze Nacht auf Beutetour unterwegs sein, ohne dass die Betreuer irgendetwas dagegen unternehmen können
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