War Geheimdienstler

„Befreiter“ Syrer: CNN gibt Täuschung zu

Ausland
17.12.2024 20:37

Die Vorwürfe gegen einen Syrer, der während einer Reportage in einem Geheimgefängnis von einem US-Reporterteam entdeckt und „befreit“ worden war, haben sich erhärtet. Es handelt sich bei Adel Gharbal bzw. Salama Mohammad Salama, wie sein richtiger Name lautet, um keinen politischen Häftling des gestürzten Assad-Regimes. Der Nachrichtensender CNN hat mittlerweile zugegeben, getäuscht worden zu sein.

Nicht nur die syrische Faktenchecker-Plattform Verify-Sy wies in einem Beitrag auf ihrer Website und in Kommentaren unter X-Postings zu dem Beitrag über die vermeintliche Befreiung des Mannes Tage nach der Befreiung des Landes vom Langzeitherrscher Bashar al-Assad auf falsche Angaben hin. Zahlreiche Bewohner der Provinz Homs, wo Salama wohnt, meldeten sich bei CNN und gaben an, ihn als Geheimdienstoffizier der Luftwaffe zu kennen.

Clarissa Ward ist eine erfahrene CNN-Reporterin, die bereits von vielen gefährlichen Schauplätzen berichtet hat. (Bild: APA/AFP/Lou BENOIST)
Clarissa Ward ist eine erfahrene CNN-Reporterin, die bereits von vielen gefährlichen Schauplätzen berichtet hat.

Auch zahlreiche Vorwürfe wurden gegen den Mann vorgetragen: Er soll Zivilisten erpresst, bestohlen, misshandelt und sogar ermordet haben. Einer dieser Informanten habe sogar ein Foto ausgehändigt, auf dem laut CNN Salama in Uniform zu sehen sei. Die Aufnahme wollte der Sender eigenen Angaben zufolge nicht veröffentlichen, um den Informanten bzw. seine Angehörigen zu schützen.

„Befreiter“ Häftling ist verschwunden
Mittels einer Gesichtserkennungssoftware konnte auf jeden Fall die Identität des Häftlings verifiziert werden. Weshalb er allerdings hinter Gittern gesessen war, konnte CNN bisher nicht klären. Die erfahrene Kriegskorrespondentin Clarissa Ward hat mittlerweile ihr Video auf der Kurznachrichtenplattform X anders beschriftet und die Informationen über den „befreiten“ Gefangenen richtiggestellt (siehe oben). Das reicht aber vielen Zusehern nicht, sie wollen auch eine Entschuldigung des TV-Kanals. Manch einer fordert auch, dass nun bei den Verantwortlichen „Köpfe rollen“ sollten. Unterdessen ist der Verbleib Salamas unbekannt.

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