"Der meiste Schnee fiel im hinteren Ötztal, am Zillertaler Hauptkamm und in Osttirol. Verantwortlich dafür sind feuchte Luft aus dem Süden und Polarluft aus dem Norden, die im Staubereich von Tirol aufeinandertreffen und für ergiebige Niederschläge sorgen", weiß der Meteorologe Josef Lang von der ZAMG.
In zehn Orten in Tirol stand am Freitag ein Minus vor dem Temperaturwert: "Obergurgl meldete minus 5,4 Grad - das ist aber nicht der Rekord für einen 24. Mai. Der wurde in Obergurgl 2004 mit minus 7,1 Grad erreicht. Man sieht also daraus, dass solche Wintereinbrüche etwa alle zehn Jahre einmal vorkommen", sagt Lang. Die tiefste Temperatur wurde am Freitag übrigens am Brunnenkogel auf 3.440 Metern Seehöhe mit minus 15,7 Grad registriert.
Aufgrund des Neuschnees waren auch etliche Pässe in Tirol nur mit Winterausrüstung befahrbar - doch wer hat Ende Mai noch Winterreifen montiert? Was passiert bei einem Unfall? Dazu die Wiener Städtische Versicherung: "Jedem Lenker legen wir ein der Witterung angepasstes Fahrverhalten nahe. Bei Schneefahrbahn verlängert sich der Bremsweg mit Sommerreifen enorm. Handelt der Lenker nicht grob fahrlässig, so werden wir den Schaden übernehmen."
Die weiteren Wetteraussichten im Westen sind laut Langs Prognose leider alles andere denn erfreulich: Am Samstag fällt der Schnee bis auf 1.300 Meter Seehöhe, am Sonntag gar bis auf 1.200 Meter. Nach kurzer Wetterberuhigung am Montag und Dienstag - bis zu 23 Grad sind möglich - wird bereits eine nächste massive Kaltfront in Tirol erwartet.
"Hitzepol" in Salzburg mit 9,8 Grad
Auch in Salzburg war die Verwunderung über die Rückkehr des Winterwetters groß. So war etwa der 24. Dezember 2012 - da schaffte das Thermometer über zwölf Grad - deutlich wärmer als der 24. Mai 2013. Am Freitag fror man zu Tagesanbruch in Bad Gastein und Krimml bei Zehntelgraden über Null, Bischofshofen war mit 9,8 Grad so etwas wie der "Hitzepol".
"Die Eismänner waren sozusagen heuer nur die Vorboten", meinte Meteorologin Liliane Hofer, die Werte vom Freitag und den Ausblick auf Samstag und Sonntag lieferte Kollege Christian Ortner von der ZAMG in Salzburg-Nonntal: "Also viel mehr wie zwölf bis 15 Grad sind kaum zu erwarten, und viel mehr als 20 Grad sind auch in der nächsten Woche kaum zu erwarten."
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