Ein Linzer, der am 30. Juli in eine Gruppe von Klimaaktivisten gefahren sein soll, musste sich am Mittwoch in Linz wegen des Vorfalls vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legte ihm Nötigung und Körperverletzung zur Last. Das Urteil: Neun Monate bedingt.
Die Klimaaktivisten der Organisationen „Extinction Rebellion“ und „Letzte Generation“ hatten am 30. Juli auf der Wiener Straße den Frühverkehr lahmgelegt. Der Protest war beinahe blutig: Ein offenbar genervter Lenker soll plötzlich mit seinem Auto die Blockade durchbrochen haben und mit seinem SUV plötzlich vor einem Schutzweg in der Wiener Straße in Linz auf Demonstranten losgefahren sein.
Dabei sollen eine Frau und ein Mann vom Wagen erfasst und teilweise auf die Motorhaube geschleudert worden sein. Beide erlitten Prellungen und mussten im Krankenhaus verarztet werden.
Angeklagter entschuldigte sich
Der Lenker soll dann kurz stehen geblieben und ausgestiegen sein. Es folgte eine hitzige Diskussion mit Aktivisten, bevor der Linzer weiterfuhr. Von dem Vorfall kursierte auch ein Video. Die Demonstranten erstatteten Strafanzeige und auch der Lenker soll zur Polizei gefahren sein und den Vorfall angezeigt haben.
Vor Gericht zeigte sich der Angeklagte umfassend geständig. Er entschuldigte sich während des Prozesses – es herrschte großes Zuschauerinteresse – auch beim weiblichen Opfer mit Handschlag. Das männliche Opfer verweigerte den Handshake.
Die Richterin erhöhte das Delikt auf versuchte schwere Körperverletzung, mit einem Strafrahmen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren Haft. Der Lenker wurde schlussendlich deswegen und wegen Nötigung zu einer bedingten Haftstrafe von neun Monaten verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
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