„Evening Standards“ heißt das neue Fotobuch des steirischen Künstlers Erwin Polanc – frei nach der gleichnamigen Londoner Gratis-Zeitung. Darin erzählt er mit beeindruckenden Aufnahmen dunkle Großstadtgeschichten aus der Post-Brexit-Ära.
Wenn Erwin Polanc Menschen fotografiert, dann werden in diesen Porträts vielschichtige Geschichten offenbart. Auch in seinem jüngsten Fotobuch „Evening Standards“, das er mit seinem Künstlerkollegen Oliver Klimpel im Berliner Distanz Verlag herausgegeben hat, findet sich eine Vielzahl von Persönlichkeiten voller Melancholie und Resignation.
Der Grund dafür liegt an Ort und Zeit der Aufnahmen: Polanc hat zwölf Wochen als Stipendiat in London gearbeitet und in den weniger schicken Gegenden Bow, Mile End und Aldgate East Menschen getroffen, denen die Post-Brexit-Ära ins Gesicht geschrieben steht.
Die Suche nach einem gangbaren Weg
Auch wenn die Grundstimmung eher düster ist, zeichnet der Fotograf das Bild einer immer noch bunten Gesellschaft, die versucht einen gangbaren Weg zu finden. Die Stadtszenarien, die Polanc dazu akribisch und rasiermesserscharf abbildet, zeugen jedoch nicht von Optimismus und Aufbruchsstimmung. Aber gerade in der Gegenüberstellung von Porträt und urbanen Details nimmt diese faszinierende Großstadterzählung Fahrt auf.
Titel aus dem Klatschblatt
Oliver Klimpel liefert dazu eine vielsagende Text-Collage aus Headlines der Londoner Gratis-Zeitung „Evening Standard“, nach der das Fotobuch auch benannt ist. Doch nicht nur durch die optische Trennung am Cover des auf 300 Stück limitierten, fadengebundenen Fotobuchs bekommt der Schriftzug eine völlig neue Bedeutung.
„Evening Standards“ (Distanz Verlag, 108 Seiten, 38 Euro) wird am 16. Jänner um 18 Uhr von Erwin Polanc und Oliver Klimpel in der Halle für Kunst in Graz präsentiert.
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