Viele Frauen leiden unter häufig wiederkehrenden Entzündungen der Harnblase. Meist lässt sich der Infekt gutmit Antibiotika und/oder entzündungshemmenden Medikamenten behandeln. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, hat hier und auf KroneMED alle Informationen und Anlaufstellen für Betroffene parat.
Harnwegsinfekte entstehen meist, wenn Bakterien, die aus dem Darm stammen, in die Harnröhre gelangen und dort aufsteigen. Bei Frauen ist das Risiko höher, da die Harnröhre kürzer ist und die Bakterien so leichter in die Blase gelangen können.
Risikofaktoren für Blasenentzündungen sind unter anderem weibliches Geschlecht, häufiger Geschlechtsverkehr, Diabetes mellitus, Abflussstörungen der Harnwege, Harnkatheter und die Verwendung von Spermiziden zur Verhütung. Zu den Symptomen zählen schmerzhafte oder erschwerte Blasenentleerung, häufiger und verstärkter Harndrang, ungewollter Urinverlust, Schmerzen im Schambereich sowie Blut im Urin.
Vorbeugen kann man durch ausreichendes Trinken (2-3 Liter täglich), Blasenentleerung nach dem Geschlechtsverkehr, richtige Hygiene nach dem Stuhlgang sowie eventuell durch Impfungen, Cranberry-Präparate oder bei Frauen in der Menopause durch östrogenhaltige Vaginalpräparate.
Bei Symptomen einer Blasenentzündung in Kombination mit Fieber, Schüttelfrost, Flankenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen, da ein Verdacht auf Nierenbeckenentzündung besteht.
So hilft Ihr Allgemeinmediziner
Wenn die Infektion ausschließlich die Harnblase betrifft, spricht man von einer Blasenentzündung. Typische Beschwerden sind Schmerzen beim Harnlassen, häufiger Harndrang und Schmerzen im Bereich oberhalb des Schambeins. Ihr Hausarzt kann mit einer Urinprobe und einem einfachen Teststreifen mögliche Hinweise auf einen Harnwegsinfekt prüfen. Dazu zählt das Vorkommen von Entzündungszellen („Leukozyten“), Blut und Nitrit, einem Stoffwechselprodukt bestimmter Bakterien. Eine einfache Blasenentzündung kann zwar äußerst unangenehm sein, ist jedoch vom Hausarzt mit Antibiotika und/oder entzündungshemmenden Medikamenten gut behandelbar und heilt meist vollständig ab.
In manchen Fällen gelangen die Bakterien jedoch bis in die Nieren und können eine Nierenbeckenentzündung hervorrufen. Um eine einfache Blasenentzündung von einem oberen Harnwegsinfekt mit Beteiligung der Nieren zu unterscheiden, wird Ihr Hausarzt Sie nach Flankenschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Übelkeit fragen. Auch Schmerzen, die auftreten, wenn der Arzt Ihnen im Bereich der Nierengegend unterhalb des Rippenbogens auf den Rücken klopft, können Hinweis auf eine Nierenbeckenentzündung geben.
Am Wochenende und/oder in der Nacht steht Ihnen zudem bei gesundheitlichen Fragen auch das Gesundheitstelefon 1450 zur Verfügung. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung. Auch ist Ihre Apotheke, neben Ihrem Arzt, Ansprechpartner, wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Hier können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen.
Fachärztliche Hilfe
Wenn die antibiotische Behandlung nicht zu einer Besserung führt, bei häufig auftretenden Harnwegsinfekten und bei Verdacht auf Abflussstörungen durch Veränderungen in der Struktur oder Funktion der ableitendenHarnwege kann Sie der Hausarzt aneinen Facharzt für Urologie überweisen. Dieser kann eine Untersuchung der Harnblase und Nieren mittels Ultraschall durchführen und falls notwendig weitere diagnostische und therapeutische Schritte setzen. Neben einer Ultraschalluntersuchung, ist in speziellen Fällen eine Computertomografie zur weiteren Abklärung sinnvoll. Bildgebende Untersuchungen können zum Beispiel bei Verdacht auf Nierensteine oder Verengungender ableitenden Harnwege zum Einsatz kommen.
Wann ins Spital?
Bei einer Nierenbeckenentzündung mit hohem Fieber und starken Schmerzen kann eine stationäre Aufnahme zur Durchführung einer Antibiotikatherapie über die Vene notwendig sein. Dies ist auch der Fall, wenn Sie keine Nahrung oder Flüssigkeiten bei sich behalten können. Sobald eine Besserung eingetreten ist, kann die Behandlung aber zu Hause mit Antibiotika in Tablettenform fortgeführt werden. Wenn im Rahmen einer Schwangerschaft eine Nierenbeckenentzündung auftritt, wird Sie Ihr Arzt ebenfalls für eine intravenöse Antibiotikatherapie an ein Spital überweisen.
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