Hörminderung

Lippenlesen ist keine gute Lösung für Betroffene

Wer sich Hilfe holt, verhindert Frustration und Einsamkeit.

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Ein Angehöriger schaut Ihnen konzentriert auf die Lippen, wenn Sie reden? Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass er schlecht hört. Welche weiteren Symptome noch typisch sind und wie man das heikle Problem Hörminderung anspricht, lesen Sie im Folgenden.

Sie haben das Gefühl, Ihre Mutter oder Ihr Opa hören schlecht, sind sich aber nicht ganz sicher? Dann achten Sie auf folgende Anzeichen:

Ein erstes Symptom ist die Veränderung der Lautstärkegewohnheiten. Betroffene stellen etwa oft den Fernseher oder das Radio lauter als früher, ohne dies bewusst wahrzunehmen. Typisch wäre weiters, dass sie sich zum Gesprächspartner vorbeugen und ersuchen, nicht so leise zu kommunizieren.

Außerdem müssen sie häufiger nachfragen – dadurch entwickeln sie auf lange Sicht hin Frustration. Menschen mit Hörproblemen wirken manchmal auch verwirrt, wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen oder es Hintergrundgeräusche gibt, die das Verstehen erschweren.

Gespräche werden nicht mehr gerne geführt
Irgendwann vermeiden sie Gespräche oder soziale Interaktionen ganz – besonders in lauten Umgebungen -, weil sie Schwierigkeiten haben, dem Gesagten zu folgen. Dies kann auch dazu führen, dass sie sich immer weniger an gesellschaftlichen Aktivitäten beteiligen, aus Angst, nicht alles mitzubekommen.

Reaktionen bzw. Antworten fallen zudem oft ungewöhnlich aus, da die Person etwas anderes verstanden hat. Ein weiteres typisches Merkmal für eine Hörminderung ist, dass der Betroffene versucht, die Lippen seines Gesprächspartners zu lesen.

Sollten Sie ein oder mehrere Anzeichen bei einem Angehörigen bemerken, wäre ein Besuch beim HNO-Arzt anzuraten. Das Thema einfühlsam in einem ruhigen Moment ansprechen, Verständnis zeigen und Unterstützungsbereitschaft signalisieren. Eine frühe Diagnose gilt als wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten und rasch Hörhilfen oder andere Maßnahmen zu finden.