Trotz milderer Strafe

Messerstecher nach Prozess: „Das ist meine Frau“

Gericht
18.12.2024 15:11

13 Mal stach ein Somalier mit einem Messer auf die Ehefrau ein, kassierte wegen Mordversuchs 20 Jahre Haft. Obwohl die Justiz die Strafe um ein Jahr reduzierte, polterte der Messerstecher nach dem Prozess im Gerichtsgebäude weiter.

Er war 19 Jahre mit ihr verheiratet, zeugte neun Kinder – und lauerte seiner Ehefrau am 6. Oktober mit einem Messer in der Salzburger Bayerhamerstraße auf, als sie die zwei Jüngsten (1, 3) in den Kindergarten bringen wollte. Dann stach er zu. 13 Mal. Sie überlebte. Dabei hätte er sie gar nicht treffen dürfen, da ein Annäherungsverbot bestand. Weil er Wochen davor schon seine Wut und Aggression zeigte: „Er hat die Mama geschlagen“, erzählte eines der älteren Kinder beim Geschworenenprozess am 3. April. Der Somalier (54) wurde an jenem Tag wegen versuchten Mordes zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Verteidiger: „Kinder werden sich nicht erinnern“
Nun, am Mittwoch, bat er im Berufungsprozess vor einem rein weiblichen Richter-Senat des Oberlandesgerichtes um Milde: „Es tut mir leid, es war ein großer Fehler. Ich liebe meine Frau. Und habe das eine Mal einen großen Fehler gemacht.“ Sein Verteidiger betonte, dass er bis zur Tat – zumindest rechtlich gesehen – unbescholten war. Damals sei der Somalier in einem „emotionalen Ausnahmezustand“ gewesen. Und die zwei Kinder, die zusehen mussten, wie er auf die Frau einsticht, werden sich ja aufgrund ihres Alters nicht mehr daran erinnern können, so der Jurist.

„Er wusste, dass die Kinder dabei sein werden. Trotz Annäherungsverbot sucht er die Konfrontation mit der Frau, die auf dem Weg zur Kinderbetreuung war“, entgegnete der Staatsanwalt.

Der Richterinnen-Senat sprach von einem „typischen Bild eines Beziehungskonflikts“, reduzierte die Strafe aber trotzdem um ein Jahr auf 19 Jahre Haft. Weil: „Die Unbescholtenheit ist schon gewichtig.“ Für den Somalier war das offensichtlich nicht milde genug: Draußen vor dem Prozesssaal polterte er noch und schrie: „Das ist meine Frau, MEINE FRAU!“ 

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