15.000 Quadratmeter Fläche in bester Lage über dem Attersee: Der Käufer zahlt erst, wenn das Grundstück umgewidmet wird.
Für den Grünen Severin Mayr ist der Immobiliendeal am Attersee von „Fragen, Fragwürdigkeiten, Ungereimtheiten und vor allem Geheimniskrämerei“ geprägt. Aber der Reihe nach: Am 4. Dezember 2023 wurden unter einem 23-seitigen Vertrag zwischen der Landesimmobiliengesellschaft (LIG) und der VIWE Immobilien GmbH Unterschriften gesetzt.
Soziale Nutzung in Bestlage versprochen
Die alte Landwirtschaftsschule samt 15.000 Quadratmetern Grund wurde verkauft, der Preis dafür betrug 3,6 Millionen Euro. Das Land stimmte dem Deal nach einer Ausschreibung zu, weil die private Investorengruppe eine soziale Nutzung des alten Gebäudes versprochen hatte. Das gefiel der Landespolitik. Die Rede war von einer Schule, wo Pfleger (für Alte und Kranke) ausgebildet werden. Jetzt kommt allerdings auf: Ans Land ist bisher nur eine Million Euro geflossen. Der Rest der Kaufsumme, also 2,6 Millionen Euro, fließt erst, wenn die Nutzung der Liegenschaft klar ist, also umgewidmet wird.
Das Ganze ist einfach abenteuerlich. Es kommen immer neue Details ans Licht, und man fragt sich, was hinter verschlossenen Türen gedealt worden ist.
Grünen-Klubobmann Severin Mayr
Bild: Grüne OÖ
„An den Bau einer Schule glaubt keiner mehr“
Was bisher ausgeschlossen wurde, ist plötzlich offenbar möglich: eine touristische Nutzung als Hotel, der Bau von Chalets oder die Umwidmung in Bauland. „An den Bau einer Schule glaubt keiner mehr“, heißt es in Weyregg. Klubobmann und Landtagsabgeordneter Mayr sagt: „Es scheint, als wäre dieser ganze Deal schon immer ein Vehikel gewesen, privaten Investoren ein Filetstück am Attersee zur geneigten Nutzung zukommen zu lassen. Dass erst dann der gesamte Kaufpreis fließen soll, ist das Sahnehäubchen darauf.“
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