Feuer verloren

Kramer: „Die meiste Zeit über fühle ich nichts“

Ski Nordisch
18.12.2024 15:34

Skispringerin Sara Marita Kramer ist in der noch jungen Weltcup-Saison noch weniger in Schwung gekommen als im vorigen Winter. „Die meiste Zeit über fühle ich nichts. Ich vermisse das kleine Mädchen, das mit einem großen Lächeln über die Schanzen gesprungen ist.“ 

Ihr bisher letzter Podestplatz liegt mittlerweile mehr als zwei Jahre zurück, der letzte ihrer bis dato 15 Weltcupsiege gelang ihr eine Woche nach den Olympischen Winterspielen 2022. Das Großereignis hatte sie damals wegen einer Corona-Erkrankung verpasst, jüngst führte sie der Weltcup aber doch nach Zhangjiakou. Zufrieden machte sie das nicht.

„Ich bin über meine aktuellen Ergebnisse natürlich nicht glücklich und habe auf einen besseren Saisonstart gehofft“, schrieb Kramer in einem Instagram-Posting. Schon in der vergangenen Saison habe sie erkannt, dass sich etwas in ihr geändert habe. „Ich fühle mich auf der Schanze nicht wie ich selbst. Es ist hart, ich habe Zugang zu dem System verloren, in dem es einfach Klick gemacht hat.“ Die Athletin hatte in erfolgreicheren Tagen oft gemeint, dass sie nur in ihr Flugsystem kommen müsse, damit es dahingehe.

Sara Marita Kramer (Bild: GEPA pictures)
Sara Marita Kramer

Auch nun gebe es Tage, an denen sie Schritte vorwärts mache. „Aber die meiste Zeit über fühle ich nichts. Ich vermisse das kleine Mädchen, das mit einem großen Lächeln über die Schanzen gesprungen ist.“ Ihre Überzeugung sei nicht mehr so, wie sie gewesen war, gab die 23-Jährige an. Man brauche das innere Feuer, das außergewöhnliche Aktive von anderen unterscheide. „Irgendwann in den vergangenen paar Jahren habe ich dieses Feuer verloren“, meinte Kramer. Sie arbeite aber daran, dass es zurückkomme.

„Fühle, dass es noch nicht vorbei ist“
„Ich fühle, dass da noch ein Funke in mir ist und fühle in meinem Herzen, dass es noch nicht vorbei ist.“ Die Gesamtweltcupsiegerin 2021/22 möchte sich die Zeit geben, um da durchzukommen. Garantie habe sie nicht, dass sie dieses Feuer wieder zurückgewinnt. „Ich glaube daran, dass es noch nicht vorbei ist.“ So hoffe sie, dass sie allen, die an sie glauben, eines Tages etwas zurückgeben könne.

Kramer hat an den bisherigen zwei Weltcup-Stationen des WM-Winters in Lillehammer die Plätze 16 und 23 belegt, in Zhangjiakou verpasste sie nach einem 28. Rang als Quali-49. die Teilnahme an der Konkurrenz. Mit 26 Punkten ist Kramer in der Weltcupwertung als 23. nur Österreichs Nummer fünf. Mit 15 Weltcupsiegen liegt die Team-Weltmeisterin von 2021 mit der Vorarlbergerin Eva Pinkelnig gleichauf sowie nur einen Erfolg hinter der rot-weiß-roten Rekordhalterin Daniela Iraschko-Stolz.

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