Schwere Vorwürfe gegen eine Jugendbande im Traunviertel: Neun Burschen und Mädchen sollen in und um eine Mittelschule Kinder gequält und geschlagen haben. Vier Beschuldigte waren wegen ihres jungen Alters noch nicht strafmündig, gegen drei Burschen wurde jedoch Anklage erhoben.
Kopf- und Fußstöße, Kinder mussten auf die Knie gehen oder ihre Schuhe küssen: Diese schweren Vorwürfe erhebt die Staatsanwaltschaft (StA) Wels nicht etwa gegen mehrfach vorbestrafte Gewalttäter, sondern bisher unbescholtene 14- und 15-jährige Milchbubis. Die sollen zwischen Herbst 2023 und September 2024 an einer Mittelschule im Traunviertel für Angst und Schrecken gesorgt haben.
Vier Verdächtige strafunmündig
Gegen zehn Beschuldigte wurde ermittelt, ein 14-Jähriger und zwei 15-Jährige wurden letztlich wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung, Falschaussage, Nötigung und gefährlicher Drohung angeklagt. Zwei Mädchen und zwei Buben der Bande waren unter 14 und damit strafunmündig. Ein einsichtiger Beschuldigter bekam eine Diversion, er muss gemeinnützige Arbeit erledigen.
Opa stellte Rädelsführer zur Rede
Mangels Beweisen wurde ein weiteres Verfahren eingestellt. Laut StA Wels handelt es sich dabei um den Opa eines Opfers. Er soll einen Rädelsführer der Jugendbande zur Rede gestellt haben, woraufhin dieser behauptete, dass ihn der Großvater gepackt und verletzt habe.
Aus Angst die Schule verlassen
Bei vielen Mitschülern haben die Machenschaften Spuren hinterlassen. Zehn Opfer gibt es offiziell, darunter sechs jugendliche Buben. Ein Kind soll aus Angst die Schule verlassen haben und psychologische Betreuung brauchen, ein weiteres konnte über Wochen nicht am Unterricht teilnehmen.
Blinde Zerstörungswut
Als Geschädigte treten aber auch die Stadtgemeinde und eine Wohnungsgenossenschaft auf, da die Beschuldigten ihrer Zerstörungswut auch an Gebäuden und Fahrzeugen freien Lauf ließen. Von der StA heißt es dazu, dass sie zum Beispiel die Fensterscheibe des Feuerwehrhauses eingeschlagen und Bussitze aufgeschnitten hätten.
Laut Bildungsdirektion soll sich die Situation an der betroffenen Mittelschule zwischenzeitlich wieder beruhigt haben.
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