Ryanair wäre ja zu Wachstum bereit und würde auch das Flugangebot weiter ausbauen, doch dazu muss erst die Luftverkehrssteuer in Höhe von 12 Euro pro Passagier weg – das ist die Forderung, die Laudamotion-Chef Andreas Gruber zuletzt immer wieder wiederholte. Nun erhält der Ryanair-Sprecher prominente Verstärkung für seine Forderung.
Seit 28. Oktober verbindet Ryanair zweimal wöchentlich Linz mit London-Stansted, im Frühjahr 2025 kommen dann auch noch Bari (Italien) und Alicante (Spanien) dazu – die irische Billigfluglinie wird damit zu einem wichtigen Player des Flughafens Hörsching.
Steuer sei „schädlich“
Und dort nutzte Andreas Gruber anlässlich der Wiederaufnahme der London-Verbindung auch die Gelegenheit, um ein klares Statement in Richtung der Politik abzugeben. Seine Forderung: Die Luftverkehrssteuer in Höhe von 12 Euro pro Passagier gehört weg! Die Steuer sei „schädlich“, betonte Gruber. Würde sie wegfallen, würde Ryanair das Flugangebot in Österreich enorm ausbauen, sagt er.
Die 12-Euro-Abgabe pro Passagier liegt nicht nur dem Ryanair-Sprecher im Magen, auch von Flughafen-Chefs kommt Unterstützung für Gruber. „Der europäische Trend hat sich da gewandelt. Staaten wie Schweden schaffen ihre Steuern diesbezüglich sogar ab, um der Luftfahrt weitere Impulse zu geben“, sagt Flughafen-Wien-Vorstand Julian Jäger als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen.
„Nicht nur ein Thema von Low-Cost-Airlines“
Flughafen-Linz-Chef Norbert Draskovits, aktuell auch Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen, ergänzt: „Die steuerlichen Belastungen sind nicht nur ein Thema von Low-Cost-Airlines. Das ist auch bei allen anderen ein wesentliches Thema.“
Die Luftverkehrssteuer ist in Österreich 2011 im Rahmen einer Budgetklausur eingeführt worden, nachdem die Deutschen zwei Monate zuvor ähnliche Strukturen eingeführt haben.
Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Flughafen Linz und Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen
Jäger weiter: „In Saudi-Arabien, Indien, China oder Südamerika wird die Luftfahrt extrem gefördert. Dort wird viel investiert, weil man sieht, dass die Luftfahrt ein Wohlstandsbringer ist. Ich denke, als Europa und Wirtschaftsnation müssen wir sehr darum kämpfen, den Wohlstand zu erhalten, den wir uns erarbeitet haben.“
Was ist, wenn die 12-Euro-Steuer nicht fallen sollte? „Dann hätten wir zumindest eine Zweckbindung der Gelder für die Entkarbonisierung der Luftfahrt“, sagt Jäger.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.