Die Zehn Gebote beinhalten 62 Worte, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300, die EU-Verordnung über den Import von Karamellbonbons 25.911. Tja, weniger wäre oft besser! Dies hätte auch (wieder) für ÖFB-Vize und OÖFV-Präsident Gerhard Götschofer gegolten. Eine Kolumne von Georg Leblhuber
Bei seiner letzten Jahresabschlussfeier als ÖFB-Präsident nahm der Vizepräsident des Österreichischen Fußballbundes auch zum ÖFB-Chaos Stellung. Etwa auch mit diesem Satz: „Seit Leo Windtner abgetreten ist, haben sie im ÖFB keine Führung . . . “
Was den 2021 nach zwölf Jahren abgedankten früheren Präsidenten ehren mag. Aber sind solche öffentlichen Äußerungen zielführend? Zumal Götschhofer als ÖFB-Vize für das Chaos mitverantwortlich ist. Und so berechtigt und sicher gut gemeint die vernichtende Kritik in vielen Bereichen auch sein mag, so sehr wird sie von vielen selbst intern verkannt. Nämlich (fälschlicherweise) als Zeichen der Enttäuschung interpretiert, da Götschhofer ÖFB-intern zuletzt ja für seine Regionalliga-Reform ebenso wenig eine Mehrheit gefunden hatte wie mit seiner Kandidatur als Interims-Präsident.
Erbfolge statt Wahl?
Bedeutet auch: Die Kritik wär’ wohl besser angekommen, hätte Götschhofer die intern geäußert. Wie er auch bei der Jahresabschlussfeier 2023 nachhaltig irritierte. Damals hatte er quasi mit Raiffeisen-Vorstand Stefan Sandberger seinen eigenen Nachfolger präsentiert (und später ins OÖFV-Präsidium kooptiert). Obwohl der zukünftige Fußball-Landesfürst im September 2025 natürlich per Wahl von den über 370 OÖFV-Mitgliedervereinen gekürt werden muss. Weshalb Götschhofer danach mehrmals betont hat, dass dies nicht klug gewesen wäre. Am Dienstag meinte er dagegen im kleinen Kreis sinngemäß, dass seine in den Keller geplumpsten Beliebtheitswerte im ÖFB, Sandberger im Herbst den Einstieg in Wien erleichtern könnten
Womit „Götschi“ wohl auch vor der eigenen Haustür kehren kann. Außer freilich, ich hab’ in der Flut der zu vielen Worte etwas überhört. Etwa, dass der OÖFV still und heimlich die Erbfolge eingeführt hat . . .
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