Vierfach-Mörder starb

Vor Giftspritze: „Bringen wir es hinter uns“

Ausland
19.12.2024 08:41

Vor fast 30 Jahren hat Joseph Corcoran vier Menschen umgebracht – nun musste er im US-Bundesstaat Indiana für diese Taten mit dem Leben büßen. Wie die Behörde mitteilen waren seine letzten Worte: „Bringen wir es hinter uns.“

Der 49-jährige Corcoran hatte im Jahr 1997 seinen Bruder, den Verlobten seiner Schwester und zwei ihrer Freunde getötet. 1999 wurde er dafür zum Tode verurteilt. Wenige Jahre vor dem Vierfachmord war er beschuldigt worden, seine Eltern ermordet worden – weil nur Indizienbeweise vorlagen, wurde der damals 17-Jährige allerdings nicht verurteilt. 

Joseph Corcoran bei einem Gerichtsprozess (Bild: APA/AP)
Joseph Corcoran bei einem Gerichtsprozess

Lange Verzögerung, weil Medikament fehlte
Corcorans Hinrichtung war die erste im Bundesstaat Indiana seit 15 Jahren. Zuvor hatte der Staat „nach jahrelangen Bemühungen“ das Medikament Pentobarbital beschafft, um Exekutionen per Giftspritze zu ermöglichen, wie der Gouverneur Eric Holcomb erklärte. Der lange Aufschub bei der Vollstreckung des Todesurteils gegen Corcoran war nur auf den Mangel des Medikaments zurückzuführen. 

Angst will der Todeskandidat vor seiner Hinrichtung nicht gehabt haben. Darauf angesprochen erklärte er: „Nicht wirklich“, und forderte die Beamten auf, es „hinter sich“ zu bringen. Als Henkersmahlzeit wünschte er sich ein Eis von  „Ben & Jerry’s“.

Tahina Corcoran (Bild: APA/Associated Press)
Tahina Corcoran

Frau des Mörders: „Er versteht nicht, was passiert“
Die Anwälte des Verurteilten und dessen Ehefrau Tahina Corcoran kämpften bis zuletzt, um die Hinrichtung zu stoppen. Sie argumentieren, dass der Todeskandidat unter Schizophrenie leide und sich den Konsequenzen seines Handelns nicht bewusst sei. „Er ist im Schockzustand und versteht nicht, was passiert“, erklärte seine Gattin.

Auch Corcorans Schwester Kelly Ernst – die auch die Schwester eines der Opfer war und mit einem weiteren verlobt war, sprach sich gegen die Hinrichtung ihres Bruders und die Todesstrafe im Allgemeinen aus. Seine psychische Erkrankung sei ihrer Ansicht nach „ziemlich offensichtlich“. 

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