Banküberfälle sind in Tirol wieder „in Mode“ gekommen. Nicht weniger als zehn Fälle stehen seit November 2023 auf der Liste der Taten. Am Donnerstag musste sich ein in Tirol lebender Slowake (43) nach einem Coup im Stubaital vor Gericht verantworten und schilderte seine Beweggründe.
In Tirol erleben die Banküberfälle derzeit eine „Renaissance“. Nach jahrelanger „Funkstille“ wurden innerhalb von zwölf Monaten nicht weniger als zehn Geldinstitute ausgeraubt. „Es rentiert sich aber eigentlich nicht, eine Bank zu überfallen. So gut wie alle Räuber werden erwischt und man geht dafür in den Häfn“, meinte der Staatsanwaltschaft am Donnerstag beim ersten gerichtlichen Nachspiel der gewaltigen Serie.
Vor 17 Jahren schon einmal Bank überfallen
Auf der Anklagebank musste ein in Tirol lebender Slowake (43) Platz nehmen, der vor 17 Jahren schon einmal eine Bank geplündert und dafür drei Jahre Haft kassiert hatte. „Ich bin ein dummer Mensch“, meinte der Angeklagte, während ihm die Tränen über die Wangen kullerten. Finanzielle Probleme trieben ihn aber dazu, den gleichen Fehler noch einmal zu machen. Nach einem Autounfall im Februar verlor der frisch gebackene Familienvater nicht nur seinen Pkw und wurde schwer verletzt, sondern auch seinen Job.
Eigentlich bin ich ein guter Mensch.
Der Angeklagte vor Gericht
Zwölf Stunden nach Coup verhaftet
Mit einer ungeladenen CO₂-Pistole stürmte der damals maskierte Mann am 27. August gegen 11 Uhr in die Raika-Filiale in Mieders im Stubaital, bedrohte die zwei Mitarbeiterinnen und konnte zunächst mit 18.325 Euro flüchten. Bei der sofort eingeleiteten Alarmfahndung wurde der 43-Jährige, der sich inzwischen im Wald umgezogen hatte, kontrolliert.
Zwölf Stunden nach der Tat klickten schließlich die Handschellen. „Meine Geldsorgen habe ich auf die dümmste Weise lösen wollen, die es gibt. Eigentlich bin ich aber ein guter Mensch“, wollte sich der Angeklagte bei den Bank-Mitarbeiterinnen entschuldigen und ergänzte: „Ich wollte nur meine Familie finanziell absichern.“
Urteil sofort angenommen
Über den einschlägig vorbestraften Jung-Papa wurden am Ende sechs Jahre Haft verhängt – und er muss jeweils 500 Euro Teilschmerzensgeld an die beiden Bankangestellten zahlen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Von den mehr als 18.000 Euro, die der Slowake hinter einer Baumrinde im Wald versteckt haben will, fehlt übrigens nach wie vor jede Spur …
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