Bei Rapid „schupft“ Marcus Knipping die Finanzen, agiert aber meist im Hintergrund. Alles für den Sport – und für Nachhaltigkeit.
„Alles für den Sport.“ Das grün-weiße Credo lebt Marcus Knipping vor. Seit Sommer 2023 ist der Deutsche, nach über drei Jahrzehnten bei Borussia Dortmund, der Chef über Rapids Finanzen. Aber im Hintergrund. Der Geschäftsführer Wirtschaft ist kein Selbstdarsteller, gibt kaum Interviews, dabei liefert er Resultate: Rapids Umsatz betrug in der Saison 2023/24 44,38 Millionen Euro, der Gewinn (194.484 Euro) gleicht einer schwarzen Null. In einem Jahr ohne Europacup. Auch die Verkäufe von Mayulu und Sattlberger scheinen in der Bilanz noch nicht auf.
Das ist solide, zumal Rapid 10,5 Millionen Euro auf dem Konto hat. „Wir verfügen über ausreichend Liquididät, können ruhig in die Zukunft schauen“, verriet Knipping in Rapids Podcast „Vereinhören“. Da gab der 60-Jährige – für ihn ungewohnt – auch private Schmankerl preis.
Barça-Krawatte gegen Real
„Als Kind wollte ich immer Bademeister werden“, lachte etwa Knipping. „Das fand ich spannend.“ Auch wenn er sich dann für das BWL-Studium, die Zahlen, entschied. Über eine Steuerberatungskanzlei kam er zum BVB, wickelte u. a. den Börsengang mit ab, durfte auch den Champions-League-Triumph in der Ära Hitzfeld feiern. Inklusive Hoppala: „Beim Bankett mit Reals Präsident Pérez habe ich versehentlich eine Krawatte in den Barcelona-Farben getragen. Er hat mich gerüffelt, das war unangenehm.“
Über einen Headhunter kam Knipping dann zu Rapid, war „sofort Feuer und Flamme. Ich wollte meine Erfahrung einbringen. Auch wenn der eine oder andere schmunzelt: Ich will schon einen Titel gewinnen.“ In Hütteldorf gilt er als Worcaholic, als harter Hund. „Auswärtstermine“ werden an einem Tag gelegt, um Zeit zu sparen. „Ich bin ein eingefleischter U4-Fahrer, fahre alles öffentlich“, erzählt er bei „Vereinhören“.
Jeder Cent zählt
Der dreifache Vater hat sich in Wien bestens eingelebt, schwärmt vom Mountainbiken im Wienerwald, spielt viel Tennis, setzt bei Grün-Weiß auf Nachhaltigkeit. Nach dem (heutigen) Kopenhagen-Match wird die Stadion-Beleuchtung auf LED umgerüstet. Er ist auch stolz auf Rapids E-Mobilitätsflotte (25 Smart-Autos), forciert die Digitalisierung. „Wir sind in vielen Bereichen noch ein schlummernder Riese“, behauptet Knipping.
Auch wenn beim Ticketing und Merchandising die Erlöse schon gesteigert wurden, Rapid Kosten spart, weil man für Reparaturen Maler, Handwerker und Elektriker selbst angestellt hat. Diese Details sind ihm wichtig. Jeder Cent zählt. Und soll in den Sport gesteckt werden ...
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