Tipps vom Gartenprofi

Mystischer Weihnachtsbote: Misteln als schöne Deko

Misteln sind ein schöner Hingucker auf einer festlich geschmückten Tafel.

(Bild: Patrizia Haslinger)

Liebeshelfer, Tisch-Dekoration oder Nahrungsquelle für Vögel – unsere Profigärtnerin Patrizia Haslinger beschreibt die vielen Stärken und Anwendungsgebiete der Mistel. 

Über die Mistel ranken sich viele Mythen, und sie fasziniert Menschen seit jeher – doch aus gärtnerischer Sicht spaltet sie diese in zwei „Lager“: in jene Gärtner, die beim Anblick dieser Halbschmarotzerpflanze ein „Oh Gott, das geht gar nicht“ ausstoßen – und jene, die dahinter den dekorativen Aspekt sehen, die Nahrungsquelle für Vögel und auch den Wert in der Volksheilkunde. Nicht zuletzt bei der Krebstherapie kommt die Mistel mittlerweile begleitend zum Einsatz.

Küsse unterm Mistelzweig als Symbol für ewige Liebe
Ein gut gemeinter Rat an dieser Stelle: Da die Pflanze leicht giftig ist, sollte man nicht selbst „herumdoktern“ und damit experimentieren! Traditionellerweise werden zu Weihnachten Mistelzweige über die Tür gehängt – küsst sich ein Paar darunter, werden sie eine lange, glückliche Beziehung führen. Wer nicht an diesen althergebrachten Brauch glaubt – es schadet wohl auch nicht!

Für Bäume sind Misteln meist ungefährlich, es sei denn, sie nehmen überhand – dann schneiden Sie sie einfach beherzt ab und verwenden sie als Dekorationsmaterial.

(Bild: Wenzel Markus)

Nicht ins Wasser stellen
Wer sich jetzt ein paar Zweige nach Hause holt, kann diese mystische Pflanze für stimmungsvolle Weihnachtsdekorationen nützen. Mein Tipp: Ob aufgehängt oder als natürliche Tischdekoration für Ihre Festtafel – Misteln sind eine lang anhaltende Deko – vorausgesetzt, man stellt sie nicht ins Wasser. Denn das bewirkt leider genau den gegenteiligen Effekt – sie verlieren dadurch schneller ihre Blätter und Beeren. Am besten machen sie sich als Outdoor-Element an der Eingangstüre.

Übergangspflanze zwischen Himmel und Erde
In wenigen Tagen ist Wintersonnenwende (21. Dezember): Die Mistel ist eine typische Pflanze für die einhergehenden Raunächte – sie wird traditionellerweise hier auch als Räucherpflanze eingesetzt. Sie soll Schutz und Segen bringen, ruft „Visionen“ hervor und gilt durch ihre Wuchsform als Übergangspflanze zwischen Himmel und Erde – ist Symbol für die Wiedergeburt der Sonne, da ab dem Datum der Wintersonnenwende die Tage langsam wieder länger werden und das Licht zurückkehrt.

Klassisch schlicht macht sich ein Bündel Mistelzweige, mit roter Schleife verziert, am Eingang schön – oder eben in der Türschwelle für magische Momente.

(Bild: Patrizia Haslinger)

Viele Mythen
Um die Mistel ranken sich noch viele Mythen, allseits bekannt ist sie wohl als Zaubertrank der Druiden, der magische Kräfte verleiht! Im Volksmund werden sie auch als Druidenfuß, Donner- und Hexenbesen bezeichnet. Wie auch immer Sie die Misteln im Garten oder zu Hause einsetzen: Ich darf Ihnen schon heute ein wunderbares Weihnachtsfest wünschen, kommen Sie gut und gesund ins Neue Jahr! Ich freue mich, Sie auch dann wieder durchs Gartenjahr mit meinen Tipps begleiten zu dürfen!