Nach der Beschädigung zweier Datenkabel in der Ostsee darf die schwedische Polizei ein verdächtiges chinesisches Schiff betreten. Chinesische Behördenvertreter wollten am Donnerstag Untersuchungen an Bord der „Yi Peng 3“ vornehmen und hätten die schwedischen Behörden eingeladen, dabei eine Beobachterrolle einzunehmen, teilte die Polizei mit.
Auch die schwedische Havariekommission nimmt demnach daran teil. Eigene Maßnahmen werden die Schweden an Bord aber nicht ergreifen. Die Ermittlungen der Chinesen sind den Angaben zufolge auch nicht Teil der Polizeiuntersuchung wegen möglicher Sabotage.
Die beiden Datenkabel zwischen der finnischen Hauptstadt Helsinki und Rostock sowie zwischen Schweden und Litauen waren vor einem Monat kurz nacheinander plötzlich durchtrennt worden. Wie es dazu kommen konnte, ist weiterhin unklar.
Deutschlands Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte jedoch bereits kurz nach Bekanntwerden der Vorfälle davon gesprochen, dass man von Sabotage ausgehen müsse. Die Polizeibehörden aus Finnland, Schweden und Litauen haben ein gemeinsames Ermittlungsteam gebildet.
Schiff seit Wochen zwischen Dänemark und Schweden vor Anker
Die „Yi Peng 3“ geriet früh ins Visier der Ermittler. Der Frachter ist unter anderem deshalb verdächtig, weil er zum fraglichen Zeitpunkt die beiden betroffenen Stellen der Kabel passiert haben soll. Schweden hatte daher formal in Peking um eine behördliche Zusammenarbeit gebeten.
Das Schiff liegt seit Wochen im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden vor Anker, während Patrouillenschiffe aus Deutschland und anderen NATO-Ländern ununterbrochen bei ihm sind.
Die beiden Kabel funktionieren seit geraumer Zeit wieder. Größere Beeinträchtigungen für die Verbraucher hat es nach Angaben der Betreiber nicht gegeben.
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