Verena Altenberger und Mavie Hörbiger überzeugten im Linzer Schauspielhaus mit ihrem feministischen Leseabend „Den Göttern in die Seele blicken“. Besonders beeindruckend war die enorme Bühnenpräsenz, von der Textauswahl waren aber nicht alle begeistert.
„Ich habe einfach nur viel Spaß“, sagt Verena Altenberger im „Krone“-Interview über die von ihr zusammengestellte Lesung. Und das spürt man von der ersten Minute des Auftrittes an. Zuerst ist da die Bühnenpräsenz von Altenberger und ihrer Kollegin Mavie Hörbiger. Ein schiefer Blick, ein Lächeln, kleine Gesten – und man spürt ihre Übereinstimmung mit den Texten.
Der Abend beginnt mit der französischen Autorin Virginie Despentes und einem Text über eine Frau, die nur lieben kann, solange es nicht fad ist und die zu ihrer Männlichkeit steht. Befreiend und erfrischend!
Heutiger Blick auf „die Nibelungen“
Vielleicht starker Tobak für männliche Zuhörer. Dem Herrn hinter mir entfährt etwa ein etwas zu lautes „Blödsinn“. Ingeborg Bachmanns Erzählung „Undine geht“ wirkt hingegen schwer, aus der Zeit gefallen, ist etwas für eingeschworene Bachmann-Fans.
Technobeats am Klavierdeckel
Heutiger sind hingegen die Auszüge aus dem „Ring der Nibelungen“ in einer Bearbeitung von Necati Öziri mit einem zweifelnden Wotan und einer Brünhilde, die aus dem ihr vorbestimmten Walküren-Schicksal ausbricht. Da ist sie wieder, die Präsenz der beiden Akteurinnen – und auch deren Schalk!
Zur Performance wird die szenische Lesung durch die Musik von Clara Frühstück auf zwei Klavieren, die sie nicht nur bespielt, sondern geradezu bearbeitet, etwa wenn sie mit der Faust Technobeats aus dem Klavierdeckel holt. Sie begleitet Altenberger und Hörbiger wie Filmmusik.
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