Folgt „Im Zentrum“

„Das Gespräch“: Neues ORF-Diskussions-Flaggschiff

Unterhaltung
19.12.2024 15:34

Der Nachfolger von „Im Zentrum“ wird erstmals am 12. Jänner von Susanne Schnabl moderiert und setzt auf Flexibilität. Bei einem Presseevent im ORF-Headquarter wurde das neue Info-Flaggschiff des Öffentlich-Rechtlichen vorgestellt.

Knapp 18 Jahre lang war „Im Zentrum“ das Flaggschiff der ORF-Diskussionssendungen, die letzten acht Jahre moderierte Claudia Reiterer. Mit einem Jahresschnitt von 339.000 Zusehern blieb man doch deutlich unter den Erwartungen, eine sich verändernde Medienlandschaft hätte eine deutliche Veränderung nicht mehr verhindert, wurde bei einem Pressetermin zur neuen Sendung im ORF-Zentrum verlautbart. Der Nachfolger heißt schlicht „Das Gespräch“ und wird am 12. Jänner um 22.10 Uhr als neues Sonntags-Primetime-Diskussionsformat auf ORF 2 ausgestrahlt. Moderiert wird das Format von Susanne Schnabl, die sich vom „Report“ über diverse „Sommergespräche“ bis hin zu verschiedenen TV-Wahlkonfrontationen bereits ihre Meriten im Informationsfernsehen verdient hat.

Diskussion in warmer Atmosphäre
„In unserer Gesellschaft geht es um das miteinander sprechen, das ist der Kitt“, erklärt die 44-Jährige zu ihrer neuen Aufgabe, „wir wollen mit unseren Gästen Reibung und Spannung aufbauen, aber auch tiefgründig sein.“ Im Direktvergleich zu „Im Zentrum“ will sich „Das Gespräch“ vor allem von starren Strukturen befreien. „Unsere Devise lautet: Nach dem Talk ist vor dem Gespräch“, erklärt ORF-Sendungsteams-Chefredakteur Johannes Bruckenberger, „es geht darum, kompetent, kritisch und weitblickend vorzugehen. Inhaltlich bestimmt, aber höflich im Ton.“ Ein bis vier Gäste, je nach Thema, sollen geladen werden. Diskutiert wird auf einem massiven Holztisch und in Holzsesseln, das sanft orange Licht soll für eine warme Atmosphäre sorgen. „Das Design an der Wand erinnert mich ans Digitale, der Holztisch steht für das Herkömmliche“, erläutert Schnabl, „das soll auch die verschiedenen Welten darstellen, in denen wir uns bewegen.“

Frauenpower für „Das Gespräch“: Eva Karabeg (interimistische Leiterin der ORF-Diskussionssendungen), Susanne Schnabl, Regisseurin Doris Peterka. (Bild: ORF/Roman Zach-Kiesling)
Frauenpower für „Das Gespräch“: Eva Karabeg (interimistische Leiterin der ORF-Diskussionssendungen), Susanne Schnabl, Regisseurin Doris Peterka.

Dass die Gäste für die erste Sendung noch nicht feststehen, liegt mitunter daran, dass man in „Das Gespräch“ hinkünftig flexibler und spontan agieren möchte. „Das starre Gästekonzept ist in die Jahre gekommen, es war Zeit für ein innovativeres Format“, ergänzt Bruckenberger, „eine veränderte Gesellschaft braucht eine kritische und konstruktive Streitkultur. Wir wollen mit der Sendung neue Impulse setzen.“ Schnabl ist sicher, dass „die Leute zuhören wollen. Es gibt rundum viel Gesprächsbedarf, deshalb boomen auch Podcasts so extrem. Dem wollen wir Rechnung tragen.“ Als erfahrene Diskutantin hat Schnabl auf Nachfrage der „Krone“ auch ein klares Bild von einem gelungenen Gespräch. „Man muss entlang der Fakten Meinungen diskutieren, politische Entscheidungen hinterfragen und inhaltlich und nonverbal miteinander reden. Ein Gespräch ist dann gelungen, wenn am Ende jeder mehr weiß.“

Motiv: Zivile Robustheit
Die vor allem über Social Media eingetrudelten Hassbotschaften gegenüber Claudia Reiterer werden auch an Schnabl nicht vorbeigehen. „Das werden wir wohl aushalten müssen“, zeigt sich Bruckenberger dahingehend machtlos, „Social Media ist aber nicht unser Herausgeber. Alle Medien sind gefordert, dass man sich wieder gegenseitig zuhört und andere Meinungen zulässt.“ Für die neuen Diskussionen am Holztisch gilt für Schnabl die Devise „zivile Robustheit. Es wird sicher Lernkurven geben, weil wir möglichst flexibel ans Werk geben und von Woche zu Woche entscheiden werden.“ „Das Gespräch“ liegt rundum in weiblicher Hand. Eva Karabeg fungiert als Sendungsverantwortliche, Doris Peterka übernimmt die Regieagenden. Wer Schnabls Nachfolge beim „Report“ antreten wird, bleibt bis auf Weiteres noch offen.

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