Bilanz zog die NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) über Freud und Leid von Patienten und wie ihre Rückmeldungen sind. 34 Gerichtsverfahren sind noch anhängig, die heuer eingebracht worden sind. Um Justitia nicht extra zu bemühen, stehen Patientenanwalt und Entschädigungsfonds in großer fünfstelliger Höhe pro Jahr bereit.
34 Klagen sind bei der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) noch anhängig, die 2024 eingebracht worden sind. Ob der Gang zum Gericht im Streitfall öfter als früher passiert, erfährt man allerdings nicht. NÖ Patientenanwalt Michael Prunbauer betont aber, dass nur ein geringer Prozentsatz aller Beschwerden vor Gericht lande.
Beschwerde ist Beitrag zur Verbesserung
„Jede Beschwerde ist ein Beitrag zur Verbesserung. Außergerichtliche Lösungen können über uns hergeleitet werden. Oft sind es das finanzielle Risiko oder die psychische Belastung, die von einem Gerichtsverfahren Abstand nehmen lassen“, erklärt er. Der Patientenanwalt begleitet Geschädigte nicht zum Zivilgericht, das müsse man dann alleine tun.
1993 Beschwerden, 3,000.000 Kontakte
LGA-Vorständin Elisabeth Bräutigam konkretisiert: „Wir haben drei Millionen Patientenkontakte pro Jahr und hatten heuer bis Mitte Dezember 1993 Beschwerden.“ Auch sie schätzt Beschwerden, denn „viele ähnliche Beschwerden bringen oft Systemschwächen ans Tageslicht“. Um Druck rauszunehmen, hätte man auch an jedem Standort eine Beschwerdestelle eingerichtet und mit geschulten Kräften besetzt.
Zumeist handeln die Beschwerden von zu späten oder falschen Diagnosen, Operationsfehlern oder Komplikationen beim Verlauf. Dem geringen Anteil an Beschwerden stehe eine Vielzahl an Dankeskarten und positiven Rückmeldungen gegenüber, die nur zu einem kleinen Teil erfasst werden können, weil diese oft persönlich passieren würden, so Bräutigam.
Entschädigungsfonds zur Einigung
Um sich außergerichtlich einigen zu können, wurden schon lange Entschädigungsfonds eingerichtet, wo sowohl bei der LGA als auch beim Patientenanwalt ein Topf zur Verfügung steht. Im Schnitt zahlt der Entschädigungsfonds der LGA eine Million Euro pro Jahr, 2023 waren es 874.000 Euro. Der Fonds des Patientenanwalts benötigt jährlich etwa 900.000 Euro.
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