Ganzjahreskindergarten

„Warum gibt es das nicht auch woanders?“

Seit Oktober gibt es den beitragsfreien Ganzjahreskindergarten im Burgenland. Dieser soll Eltern entlasten und helfen, Beruf und Familie leichter in Einklang zu bringen – mit Erfolg!

Job und Kinder – für viele Eltern ein Balanceakt, der nicht immer so leicht unter einen Hut zu bekommen ist. Ein entscheidender Punkt dabei ist eine gute Kinderbetreuung. Bereits seit 2019 gibt es den Gratis-Kindergarten im Burgenland. Vor Kurzem wurde er zum Ganzjahreskindergarten ausgeweitet.

250 Euro Ersparnis
Für Janine Aigner, die mit ihrem Mann 2016 von Wr. Neustadt nach Marz gezogen ist, ist dieser eine wesentliche Erleichterung im Alltag – sowohl was die Betreuung ihrer beiden Kinder Marie und Ben anbelangt, als auch in finanzieller Hinsicht. „In Wiener Neustadt wäre die Nachmittagsbetreuung extra zu bezahlen, in Marz ist sie kostenlos. Es fallen nur der Bastelbeitrag sowie das Geld für das Mittagessen an“, sagt die zweifache Mutter. Sie schätzt, dass sich die Familie durch das Angebot mehr als 250 Euro im Monat erspart.

Zufriedenheit mit den Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag holt sie ihren Nachwuchs um 14.30 Uhr ab, freitags schon etwas früher. Die Betreuung wird aber bis 16.30 Uhr angeboten. Mit den Öffnungszeiten ist zufrieden. „Ich bringe die Kinder bereits gegen 7.20 Uhr, damit ich anschließend in die Arbeit fahren kann. Wir gehören immer zu den ersten“, sagt Aigner. Ihr Mann ist Vollzeit tätig, sie selbst arbeitet Teilzeit in Niederösterreich. Ohne das beitragsfreie Kindergarten-Angebot sei es fraglich, ob sie überhaupt weiter Teilzeit arbeiten könnte oder mehr Stunden brauchen würde, um die Kinderbetreuung zu finanzieren, meint die junge Mama. Auch, dass sie sich beispielsweise für die Semesterferien nicht extra Urlaub nehmen musste, sei eine Erleichterung.

„Warum geht das im Burgenland?“
In ihrem Bekannten- und Freundeskreis hätten sich die meisten damit abgefunden, dass der Kindergarten in Niederösterreich nicht beitragsfrei sei. „Viele stellen sich aber schon die Frage: Warum geht das im Burgenland und woanders nicht?“

Richtiger Schritt
„Unser Ziel ist es, den Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie so gut es geht, zu ermöglichen und diese finanziell zu entlasten. Diese Initiative von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, sagt Bildungslandesrätin Daniela Winkler.