Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Karl K. (84): „Bei mir wurde 2009 und 2019 je eine Darmspiegelung durchgeführt. Beide fielen negativ aus. Da ich in die Vorsorge-Altersgruppe von 45 bis 75 nicht hineinfalle, möchte ich wissen, ob ich keine Kontrolle mehr brauche?“
Dr. Katayoun Tonninger-Bahadori, Fachärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schilddrüsenspezialistin in Wien: Das derzeit gültige Programm für Darmkrebsvorsorge in Österreich bietet allen Teilnehmern jährlich einen Test, mit dem unsichtbares Blut im Stuhl festgestellt werden kann. Zusätzlich ist es möglich, alle 10 Jahre eine Vorsorgekoloskopie (Vorsorge-Darmspiegelung) als Kassenleistung durchführen zu lassen.
Das derzeitige Alter für die Teilnahme liegt noch zwischen 50 und 80 Jahren. Künftig soll das Screeningalter aber zwischen 45 und 75 Jahren betragen. In manchen Bundesländern, zum Beispiel im Burgenland, wurde diese Vorsorgemaßnahme schon erweitert und findet zwischen dem 40. und 80. Lebensjahr statt.
Es gibt zwar eine Empfehlung des Screening-Komitees, die Vorsorgekoloskopie künftig auch ab dem 75. Lebensjahr nach dem individuellen Bedarf des Patienten durchzuführen, doch diese ist derzeit noch nicht zwischen Ärzten und Versicherungen ausverhandelt. Es wird dann sicher möglich sein, sofern noch Interesse besteht, weiter am Programm teilzunehmen, wie es derzeit auch schon beim Früherkennungsprogramm für Brustkrebs möglich ist.
Haben auch Sie ein gesundheitliches Anliegen, dann schreiben Sie uns einfach. Wir leiten Ihre Anfrage vertraulich an einen geeigneten Experten weiter. Ausgewählte Fragen werden im Gesund-Magazin und/oder Online anonymisiert veröffentlicht.
Bei Beschwerden im Darm, die der Arzt näher untersuchen möchte oder aus therapeutischen Gründen, ist aber jederzeit eine Darmspiegelung möglich. Die Kosten dafür werden problemlos von den Kassen übernommen. Hier gibt es keine Altersbeschränkungen!
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