Alarmierend: Mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung über 15 Jahren – 3,79 Millionen Menschen – ist übergewichtig. 1,24 Millionen leiden an Adipositas. Jedes dritte Kind im Alter von 9 bis 10 Jahren ist auch schon betroffen!
Die Zahlen stammen aus 2022, es ist also davon auszugehen, dass sich das Problem mit dem Übergewicht mittlerweile verschärft hat. Folgekrankheiten, Invalidität, verkürzte Lebenserwartung inbegriffen!
Eine aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studie Wien (IHS), die sich auf die 2019 erhobene Situation bezieht, zeigt: Mehr als acht Prozent aller Todesfälle (unter 85 Jahre) und knapp fünf Prozent der Gesundheitsausgaben sind hierzulande auf Adipositas zurückzuführen, Tendenz steigend! Menschen, die mit 45 Jahren mit Hochrisiko-Adipositas leben, verlieren ca. fünf Lebensjahre bzw. gar knapp 10 gesunde Lebensjahre. 2019 starben nach diesen Berechnungen in Österreich rund 4000 Menschen an den Folgen von Adipositas. Darauf macht Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec aufmerksam.
Folgekrankheiten werden unterschätzt
„Adipositas muss viel stärker im Fokus sein.“ In Österreich leide laut Zahlen aus dem Jahr 2022 mehr als die Hälfte der Bevölkerung über 15 Jahren, das sind 3,79 Millionen Menschen, an Übergewicht. 1,24 Millionen davon sind von Adipositas betroffen, auch jedes dritte Kind im Alter von 9 bis 10 Jahren“, so Korosec.
Nach wie vor werden die gesundheitlichen Probleme durch Übergewicht unterschätzt, Betroffene stigmatisiert, statt ernst genommen. Korosec weiter: „Adipositas ist eine chronische, wiederkehrende Erkrankung, welche die Lebensqualität und die Lebenserwartung massiv reduziert. Sie erhöht signifikant das Risiko für über 100 Folgeerkrankungen!“
80 Prozent der adipösen Kinder nehmen ihre Krankheit in das Erwachsenenalter mit. Prävention muss schon in der Schule starten.
Ingrid Korosec
Bild: Martin Jöchl
Die Expertin mahnt einen anderen Umgang mit adipösen Menschen ein: „Sie müssen endlich entstigmatisiert werden! Adipositas darf nicht länger als Live-Style-Problem ignoriert werden. Adipositas ist eine Krankheit und kein Ausdruck mangelnder Disziplin.“
Die Prävention müsse schon im Kindesalter gefördert werden: „80 Prozent der adipösen Kinder nehmen ihre Krankheit in das Erwachsenenalter mit.“
Eltern haben eine große Verantwortung
Fehlendes Bewusstsein für gesunde Ernährung und einen aktiven Lebensstil entwickle sich nicht erst im Alter. „Umfassende Aufklärung und Prävention muss in den Schulen starten und bis in das hohe Alter fortgeführt werden. Dazu brauchen wir auch umfassende Schulungs- und Beratungsmöglichkeiten, um die Gesundheitskompetenz der Menschen zu stärken. Auch die Eltern haben eine große Verantwortung und Herausforderung. Der Umgang mit dieser Krankheit kann nur mit einer Verankerung im gesamten Lebensstil einer Familie funktionieren.“
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