Florian Fuchs (26) gibt wertvolle Proteine aus seinem Blut, weil eine Freundin an Leukämie erkrankte. Er kam aber als ihr Spender nicht infrage. Da beschloss er, stattdessen Plasma zu spenden, das für viele Medikamente gebraucht wird, die eben auch Leukämiepatienten zugutekommen.
Es war ein furchtbarer Schock, wie immer, wenn die Diagnose Krebs gestellt wird: Eine Freundin von Florian Fuchs erkrankte an Leukämie. „Ich bin von Tirol in die Hauptstadt gezogen, die Freundin, die ich sehr gerne hab’, ist sozusagen meine Familie in Wien. Im Zuge der Therapie erhielt sie unter anderem auch eine Blutstammzellspende. Dafür kam ich aber als Spender nicht infrage. Da beschloss ich, stattdessen Plasma zu spenden, das für viele Medikamente gebraucht wird, die auch Leukämiepatienten zugutekommen“, schildert der junge Mann im Interview mit der „Krone“, seine Beweggründe.
Dreimal pro Woche spenden
Dreimal innerhalb von zwei Wochen seit November 2023 begab er sich in ein Plasmazentrum und spendete insgesamt 50-mal. Das ist die höchst zulässige Menge innerhalb eines Jahres.
Blutzellen und Plasma werden maschinell getrennt
Dabei fließt das Blut durch ein steriles Einmal-Schlauchsystem mit integrierter Zentrifuge, welche die Blutzellen und das Plasma trennt. Das Plasma wird in einem Beutel gesammelt, während die restlichen Bestandteile des Blutes zurück in den Körper des Spenders fließen. Die entnommenen Proteine kann der Körper sehr rasch neu bilden.
Es braucht nur eine Stunde
Ein Zeitproblem gab es nicht: „Man braucht etwa eine Stunde, das geht sich gut aus. Dabei kann man z. B. Musik hören, ein Buch lesen, viele Studenten lernen auch. Ich hole gerade eine Ausbildung nach, aber es lässt sich auch gut neben dem Beruf einrichten. Es ist außerdem auch jedes Mal ein Gesundheitscheck dabei. Das finde ich sehr beruhigend und praktisch. Alle vier Wochen kommt noch eine größere Untersuchung dazu“, berichtet Florian weiter. „Die Angst vor dem Stich ist zwar nachvollziehbar, aber das spürt man eigentlich kaum, die Blutabgabe gar nicht. Das Personal ist außerdem sehr liebevoll.“
Unser Blut besteht zu 55% aus Plasma, das 90% Wasser enthält. Darin enthalten sind Nährstoffe, Hormone, Mineralstoffe und mehr als 120 verschiedenen Eiweißstoffe. Daraus werden eine Vielzahl lebensnotwendiger Medikamente, z.B. zur Immuntherapie, bei Gerinnungsstörungen und zur Wundbehandlung erzeugt. Die meisten Plasmaproteine sind nicht künstlich herstellbar. Weitere Informationen finden Sie hier.
Acht von zehn Personen – entweder sie selber oder Familienmitglieder – haben in irgendeiner Form einmal im Leben Kontakt mit plasmabasierten Medikamenten. Dr. Nadja Frankl, Ärztliche Leiterin bzw. Plasmaphereseärztin: „Plasma wird nicht nur bei seltenen oder Immunerkrankungen, sondern auch nach schweren Unfällen oder großflächigen Verbrennungen notwendig.“
Florian Fuchs möchte weiterhin Plasma spenden, aber in größeren Abständen. Alle 12 Monate kann man mit einem Spendenjahr beginnen. Es gibt eine Aufwandsentschädigung.
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