Forderung an „Zuckerl“

Fiskalrat-Chef will Autofahrer deutlich ausbremsen

Innenpolitik
20.12.2024 13:02

Es ist eine Forderung, die zuletzt in der Umweltbewegung breit diskutiert wurde: Das Tempo von Autofahrern auf der Autobahn zu drosseln. Fiskalratspräsident Christoph Badelt greift die Idee nun auf – und fordert nun die Regierungsverhandler auf, das tatsächlich umzusetzen.

„Die Koalitionsverhandler sollten wirklich über ihren Schatten springen“, schrieb Badelt am Donnerstag am Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter). Gemeint ist dabei aber nicht die Debatte um eine Vermögenssteuer oder wie man die Staatsschulden sonst in den Griff bekommen könnte, sondern eine Temporeduktion für Autofahrer. 

„Bringt so viel, wie Förderung von Gebäudesanierungen“
Dies sei eine sinnvolle Maßnahme mit Blick auf den Klimawandel: „Ein Tempolimit von 100km/h auf Autobahnen würde etwa so viel CO2 Einsparungen bringen, wie durch die Förderung von Gebäudesanierungen und Heizungen erreicht wird“, führt der Wirtschaftsforscher weiter aus.

Und tatsächlich zeigen die Zahlen dabei ordentlich Potenzial. Alleine durch die Reduktion von Tempo 130 auf Tempo 100 auf den Autobahnen im Land würde jährlich bis zu 850.000 Tonnen CO2 einsparen, haben Experten vorgerechnet. 

Experte rechnet mit „massivem Einsparungspotenzial“
Der Zusammenhang ist einfach: Je schneller ein Fahrzeug fährt, desto höher ist der Luftwiderstand und damit der Treibstoffverbrauch. Bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h verbraucht ein durchschnittliches Auto etwa 30 Prozent mehr Kraftstoff als bei Tempo 100. Dies schlägt sich dann eben auch direkt in den CO2-Emissionen nieder. „Also ein massives Einsparungspotenzial“, so auch Badelt.

Die Zeitverluste durch Tempo 100 wären dabei überschaubar. Auf einer 100-Kilometer-Strecke beträgt der Unterschied zwischen Tempo 130 und 100 bei freier Fahrt etwa 13 Minuten. In der Praxis fällt die Differenz durch Verkehr, Baustellen und andere Einschränkungen meist noch geringer aus.

Kostengünstig und sofort wirksam
„Die Temporeduktion wäre eine der kostengünstigsten Klimaschutzmaßnahmen überhaupt“, betont auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Im Vergleich zu aufwendigen technischen Lösungen oder Förderungsprogrammen könnte sie praktisch sofort wirksam werden – und das ohne nennenswerte Implementierungskosten.

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