Eine Tirolerin (42) sammelte Spenden für den Prozess gegen ihren Noch-Ehemann. Wegen einer Crowdfunding-Aktion wurde ihr nun Betrug vorgeworfen. Dafür musste sie sich nun vor Gericht verantworten.
„Hilfe für eine Mutter in Not: Kampf um ein Leben ohne Gewalt!“ Unter diesem Titel rief eine Tirolerin (42) von Juli bis August zu einer Crowdfunding-Aktion für sich auf – obwohl sie angeblich über ein nicht unerhebliches Vermögen verfügte. „Auf dem Papier schaut es vielleicht gut aus, aber ich war in einer absoluten finanziellen Notsituation“, meinte die nun am Innsbrucker Landesgericht wegen schweren Betruges angeklagte Frau.
Gesellschafterin war ich aber nur im Firmenbuch und mein Mann hat mir mein hohes Darlehen nicht mehr zurückgezahlt.
Die Angeklagte
Das vor allem deshalb, weil sie ihrem Noch-Ehemann viel Geld für seine Immobilien-Firma geliehen habe, an der sie auch beteiligt war. „Gesellschafterin war ich aber nur im Firmenbuch und mein Mann hat mir mein hohes Darlehen nicht mehr zurückgezahlt“, beklagte sie.
Geld wurde knapp
Zahlungen an die Sozialversicherungen konnte die 42-Jährige irgendwann nicht mehr stemmen. Und ein angestrebtes Privatverfahren gegen den Gatten konnte sie sich nicht leisten, es fehlte Geld für den Anwalt.
Richterin Theresa Posch und Staatsanwalt Florian Oberhofer schenkten der Angeklagten – auch aufgrund erst spät vorgelegter Dokumente – Glauben. „Ich kann keine Betrugs- oder Täuschungsabsicht erkennen“, so die Richterin. Freispruch!
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