Niemanden getötet?
RAF-Terrorist Garweg meldet sich aus Untergrund
Der frühere RAF-Terrorist Burkhard Garweg hat sich erstmals aus dem Untergrund zu Wort gemeldet. Darin betont er, weiterhin „Teil der revolutionären Linken“ zu sein, und bekundet Solidarität mit der Klimabewegung. Seine Anwälte hätten die Echtheit des Schreibens versichert, heißt es.
Auch mit der kurdischen PKK und der Antifa solidarisiert sich Garweg in dem Brief. Die gewaltsamen Taten der Roten Armee Fraktion verteidigt er als „revolutionäre Gegenbewegung“ gegen die „strukturelle Gewalt des Systems“. Zu Raubtaten bekennt sich der Terrorverdächtige laut einem Bericht der „wochentaz“ nicht. „Für uns“ sei es ausgeschlossen gewesen, Menschen zu töten oder zu verletzten, um an Geld zu kommen, heißt es jedoch. „Jegliche Traumatisierung von Angestellten von Kassenbüros oder Geldtransportern ist zu bedauern.“
Die Festnahme seiner RAF-Kollegin Daniela Klette im Februar kritisiert Garweg, sie solle wieder freigelassen werden. In dem Brief entschuldigt sich der Deutsche außerdem bei früheren Bekannten, etwa den Bewohnerinnen und Bewohnern eines Bauwagenplatzes in Berlin-Friedrichshain. Dort soll er einige Jahre unter falscher Identität gelebt haben. Dass er seine wahre Identität nicht offengelegt habe, bedauere er. Zudem habe er die jüngsten Durchsuchungen dort nie gewollt.
Raubüberfalle und Anschlag in Hessen vorgeworfen
Garweg lebt seit 34 Jahren im Untergrund, nach ihm wird international gefahndet. Er soll der dritten und letzten Generation der RAF angehört haben, der noch zehn Morde zugerechnet werden und die sich 1998 auflöste. Gemeinsam mit Daniela Klette und Ernst-Volker Staub soll Garweg insgesamt 13 Raubüberfälle begangen haben, um das Leben im Untergrund zu finanzieren. Zudem wird davon ausgegangen, dass die drei die Justizanstalt Weiterstadt in Hessen gesprengt haben.
Bis heute ist unklar, wer die letzten RAF-Morde begangen hat, darunter am Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen und Treuhand-Chef Detlef Rohwedder. Garweg werden diese nicht vorgeworfen.
Die „wochentaz“ hat das Schreiben nach eigenen Angaben auf seine Authentizität hin überprüft, die Anwälte Garwegs hätten die Echtheit des Briefes versichert.
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