Absicht oder Versehen?

Patient tot! Ermittlungen gegen Spitalsarzt laufen

Oberösterreich
20.12.2024 18:00

War es Absicht oder Versehen? Schwerwiegende Vorwürfe gegen einen Mediziner am Klinikum in Kirchdorf (Oberösterreich). Ein Patient ist verstorben, ein anderer liegt auf der Intensivstation – der Arzt soll dafür verantwortlich sein. Jetzt stehen die Mordermittler der Polizei im Einsatz. 

Schlimmer Verdacht gegen einen Mediziner am Klinikum Kirchdorf an der Krems (OÖ): Der Arzt soll für den Tod eines Patienten verantwortlich sein, ein zweiter überlebte knapp. „Es sind am Freitag Verdachtsmomente in der Behandlung von Patienten der Intensivstation des Klinikums aufgetreten, die uns dazu verpflichtet haben, eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Steyr zu übermitteln“, heißt es auf Anfrage der „Krone“ von der OÖ. Gesundheitsholding.

Medikamente sollen überdosiert worden sein
Der betroffene Arzt soll Patienten eine Überdosis Medikamente verabreicht haben. Ob dies aus Versehen oder absichtlich passiert ist, weil er vielleicht die Menschen von ihrem Leid habe erlösen wollen, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Wobei man in der Gesundheitsholding selbst von einer vorsätzlichen Tat ausgeht – es handle sich um einen Kriminalfall, heißt es. Der Arzt wurde mittlerweile entlassen, befindet sich noch auf freiem Fuß.

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Am Freitag sind Verdachtsmomente in der Behandlung von Patienten der Intensivstation des Klinikums in Kirchdorf aufgetreten.

Jutta Oberweger, Sprecherin der OÖ. Gesundheitsholding

Die Alarmglocken schrillten, als vor wenigen Tagen ein Patient unerwartet auf der Intensivstation gelandet war, es ihm gesundheitlich immer schlechter ging. Danach gab es intern sehr schnell Verdachtsmomente gegen den Mediziner. Denn einige Tage zuvor war bereits ein anderer Patient verstorben, offenbar auch überraschend. Die betroffene Person ist aber bereits eingeäschert worden.

Staatsanwaltschaft wurde informiert
Die Staatsanwaltschaft Steyr wurde bereits von der Gesundheitsholding mündlich vorinformiert. Allerdings gab es am Freitag noch keinen Akt, heißt es auf Anfrage der „Krone“.

Das Klinikum wird am Montag eine schriftliche Stellungnahme und Selbstanzeige an die Anklagebehörde übermitteln.

Mordermittler werden nun aktiv
Mittlerweile wurde auch die Gruppe Leib und Leben (Mordermittler) des Landeskriminalamtes Oberösterreich vorinformiert, die bei bedenklichen Todesfällen in Krankenhäusern routinemäßig ihre Arbeit aufnimmt. Es werden alle Dokumente und Unterlagen, die mit den beiden Fällen zusammenhängen, gesichert und anschließend gesichtet. Mögliche Zeugen und damit auch Mitarbeiter und Kollegen in der oder den betroffenen Abteilungen sollen in den kommenden Tagen intensiv befragt werden.

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