Werke bleiben

Einigung bei VW: 35.000 Jobs sind bis 2030 weg

Wirtschaft
20.12.2024 22:01

Nach zähen, mehrtägigen Verhandlungen zwischen der VW-Chefetage und der Gewerkschaft gibt es nun eine Einigung: 35.000 Jobs sind bis 2030 wohl Geschichte. Gleichzeitig versprach der Autobauer der weiteren Belegschaft eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2030.

Nach intensiven und mehrtägigen Verhandlungen haben sich die Volkswagen-Chefetage und die Gewerkschaft IG Metall offenbar auf einen Kompromiss geeinigt. Doch der Preis der Einigung ist hoch: Laut „Bild“ wird der Autokonzern bis 2030 mehr als 35.000 Arbeitsstellen streichen. Der Abbau soll allerdings sozialverträglich erfolgen. 

Betroffen sind etwa 4000 Jobs in der technischen Entwicklung in Wolfsburg, zudem wird die Zahl der jährlich angebotenen Ausbildungsplätze von 1400 auf 600 reduziert. Dadurch sollen pro Jahr 1,5 Milliarden Euro eingespart werden. Gleichzeitig versprach der Autobauer eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2030 – eine der Kernforderungen der IG Metall. Diese war im September aufgekündigt worden.

Ganze Werkschließungen wurden verhindert. Für einige Standorte stehen aber gravierende Veränderungen an. Künftig sollen beispielsweise am Unternehmensstammsitz die Elektro-Modelle ID.3 und der Cupra Born gefertigt werden. Die Zukunft des Standorts will VW mit dem elektrischen Golf und einem weiteren Modell auf der Elektroauto-Architektur sichern.

Das Werk in Wolfsburg (Bild: APA/AFP/RONNY HARTMANN)
Das Werk in Wolfsburg

Aufatmen für Zwickau und Emden
Aufatmen gibt es für die Standorte Zwickau und Emden: Ihre Schließung, die zeitweise im Raum stand, wurde vom Tisch genommen, wie die „Bild“ berichtete. In Osnabrück müssen die zuletzt 2300 Mitarbeitenden noch zittern: Der Konzern teilte mit, dass noch Möglichkeiten geprüft würden, den Standort anders zu verwenden. In Dresden endet Ende 2025 die Fahrzeugfertigung in der Gläsernen Manufaktur. Volkswagen will künftig weiter am Standort präsent sein.

Der Abbau von Arbeitskräften soll größtenteils durch natürliche Fluktuation und nicht nachbesetzte Pensionierungen erfolgen, wie das „Manager Magazin“ berichtete.

Längste Tarifrunde aller Zeiten bei VW
Die Verhandlungen zwischen Volkswagen und der IG Metall zogen sich über fünf Tage hin und gelten laut Gewerkschaft als die längste Tarifrunde in der Geschichte des Unternehmens. Rund 70 Vertreterinnen und Vertreter beider Seiten trafen sich seit Montag in einem Hotel in Hannover, um eine Lösung für die Streitpunkte zu finden. Hauptthemen waren Lohnkürzungen, Werkschließungen und Stellenabbau. Beide Seiten hatten das Ziel, noch vor Weihnachten eine Einigung zu erzielen.

Die Ergebnisse dieser Verhandlungen markieren einen historischen Schritt für den Automobilkonzern, dessen Entscheidungen nicht nur auf die Mitarbeiter, sondern auch auf die betroffenen Regionen erhebliche Auswirkungen haben dürften.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt