Kuriose Wendung im Fall der Formel-1-Legende Michael Schumacher verweigerten Ehrenbürgerschaft in seiner Heimatgemeinde Kerpen in Deutschland: Der Bürgermeister der 67.000-Einwohner-Stadt hat nun eingestanden, dass die Stadt schlichtweg über keine Ehrenordnung verfügt, formell also gar keine Ehrenbürgerschaft verleihen könne! Und eine Ehrenordnung hätte der Stadtrat erst auszuarbeiten – Ordnung muss sein …
Wie die „Bild“ aus dem Kerpener Rathaus erfuhr, sei bei einer Ratssitzung am 19. März 2024 beschlossen worden, „sich zunächst interfraktionell abzustimmen, ob eine Ehrenbürgerschaft eingeführt werden soll“. Seither scheint die Angelegenheit zu ruhen …
„Leistung ist scheinbar nicht mehr wichtig!“
Und sie hätte wohl auch weiter geruht, wenn Michael Schumachers Bruder Ralf dieser Tage nicht via Social Media heftige Kritik an der Politik in seiner und seines Bruders Heimatstadt geübt hätte. „Das ist typisch Deutschland und unsere Politik. Bei der SPD wundert mich nichts mehr“, schimpfte Ralf Schumacher. „Leistung ist scheinbar nicht mehr wichtig.“
Von 1991 bis 2006 war Michael Schumacher in der Formel 1 gefahren – und zur absoluten Legende aufgestiegen. Gemeinsam mit Lewis Hamilton hält der Deutsche den beeindrucken Rekord von sieben WM-Titeln. „Wenn man sich überlegt, was mein Bruder durch seinen Erfolg für Kerpen getan hat, fehlen mir bei so etwas einfach nur die Worte“, schüttelt Bruder Ralf den Kopf.
„Wo fängt man bei Ehrenbürgerschaften an?“
Große Hoffnung auf eine Änderung der Meinung der Politiker sollte sich Ralf Schumacher eher nicht machen, lassen doch diverse Wortspenden entsprechenden Widerwillen erkennen. So meinte SPD-Mann Andreas Lipp gegenüber dem „Kölner Stadt Anzeiger“, dass es „derzeit keinen Sinn“ mache, die Stadt „einfach andere Baustellen“ habe. Und der Grüne Peter Abels ergänzte: „Wo fängt man bei Ehrenbürgerschaften an, wo hört man auf?“
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