Platzendes Zuckerl. Türkis-Rot-Pink, diese mögliche Koalition, die längst wegen ihrer bunten Bonbon-Farben landläufig als „Zuckerl“ tituliert wird: Werden wir dieses Zuckerl jemals zum Lutschen bekommen? Erst am Dienstag waren die drei Parteichefs Nehammer, Babler und Meinl-Reisinger nach vielen stillen Tagen wieder gemeinsam in der Öffentlichkeit aufgetreten – um uns mitzuteilen, dass verhandelt werde, es aber vor Weihnachten keine Regierung gibt. Na bumm. Das hat so richtig gesessen … Am Freitag trafen die Chef-Verhandler neuerlich zusammen und plötzlich hieß es den ganzen Tag über, die Verhandlungen könnten ein Ende finden. Ein unrühmliches. Weil sie nämlich platzen könnten. Ich habe mir erlaubt, eine kleine Summe (zwei Euro) dagegenzusetzen: Das wird dieses Trio doch nicht wenige Tage vor Weihnachten und vor allem vor den Weihnachtsferien dem Land, aber vor allem sich selbst antun. Hat sie auch nicht getan. Wette gewonnen.
Kuchen statt Zuckerl. Am Abend Polit-Jahresbilanz in der „Runde der Chefredakteurinnen und Chefredakteure“ auf ORF III. Eine Diskussion, die natürlich auch von der Dynamik, nein, nennen wir es lieber: von der Entwicklung, oder noch besser: von der stillstehenden Entwicklung am Freitag geprägt wurde. Aber man sprach auch über die Höhepunkte und Tiefpunkte im gesamten innenpolitischen Jahr. An Tiefpunkten hat es ja wahrlich nicht gemangelt, da tat ich mir so wie die mitdiskutierenden Kolleginnen und der Kollege leicht. Ich habe nicht vom Zuckerl gesprochen – das hat ja theoretisch noch die Chance, ein Höhepunkt oder Tiefpunkt im kommenden Jahr zu werden. Ich denke da vor allem an den Kuchen, den uns der Noch-Immer-Bundeskanzler im Spätsommer serviert hat. Im ORF-Sommergespräch hatte Karl Nehammer, gefragt zu einem nach der Wahl fälligen Sparpaket, noch gemeint, das sei nicht notwendig. Das Entscheidende sei, „den Kuchen größer zu machen“. Anspringende Konjunktur, mehr Steuereinnahmen – das wäre die Milchmädchenrechnung gewesen. Nun wissen wir längst, dass der Kuchen nicht nur nicht wachsen wird, sondern sich rapide verkleinert. Denn geht es mit der Wirtschaft so weiter, dann bleibt bald nicht viel mehr als Brösel.
Kommen Sie gut durch den Samstag!
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