Der Teufel steckt im Detail: Norbert Hofer, FPÖ-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Burgenland, musste sich nach einem Posting auf der früheren Twitter-Plattform harsche Kritik von Ex-Parteikollegen gefallen lassen. Fleiß, ein Schlagwort in seinem Polit-Slogan, wurde zum Streitpunkt.
Wenngleich er noch nicht von allen Parteien offiziell eröffnet ist, befindet sich das Burgenland längst im Wahlkampf. Dieses politische Phänomen hat viele Gesichter. Eines davon spiegelt sich in einer Meldung des FPÖ-Spitzenkandidaten Norbert Hofer per Mikroblogging-Dienst X, vormals Twitter, wider.
Hofer über Anfrage verwundert
Der Freiheitliche teilte auf der Plattform seine Verwunderung über einen „Mitarbeiter der Landesregierung“ mit, der im Gemeindeamt in Pinkafeld Informationen über den blauen Mandatar eingeholt hatte. Es ging darum, wie viele Sitzungen Hofer als Gemeinderat im Heimatort „geschwänzt“ hatte.
Kein SPÖ-Schachzug
Was den Eindruck des wahltaktischen Schachzuges eines SPÖ-Gefolgsmanns von Landeschef Hans Peter Doskozil erweckt hat, entpuppte sich als die Anfrage eines Wegbegleiters der Liste Hausverstand, Herbert Adelmann.
„Ich habe Einsicht in die Protokolle der Gemeinderatssitzungen genommen. Das steht jedem Bürger zu“, erklärt der Betroffene. Die Conclusio daraus: Adelmann, einst FPÖ, übt Kritik an Hofers Wahlkampfslogan „Treue, Fleiß und Redlichkeit“. Von Fleiß könne keine Rede sein, prangert die Liste Hausverstand an.
Sieben Sitzungen versäumt
„In seiner Funktion als Gemeinderat hat der FPÖ-Spitzenkandidat an 12 von 19 Sitzungen teilgenommen, die in der laufenden Periode seit Oktober 2022 stattgefunden haben. Für die restlichen sieben ließ er sich entschuldigen“, erklärt Adelmann.
Das sei eine Ausfallquote von 37 Prozent. Heuer liege der Wert sogar bei 50 Prozent. „2024 gab es bislang sechs Sitzungen, bei drei davon hat Hofer gefehlt. Eine ist im Dezember noch ausständig“, führt der Kandidat der Liste Hausverstand im Detail an. Diese Statistik lasse schwere Zweifel an Hofers Glaubwürdigkeit aufkommen, heißt es. „Das hat nichts mit seiner sogenannten Coming-Home-Tour zu tun“, wettert Adelmann.
FPÖ sieht keine Versäumnisse
Im Büro des FPÖ-Spitzenkandidaten wird mit Unverständnis auf die „Aufregung“ rund um das X-Posting reagiert. Entsprechend kurz fällt der Kommentar aus: „Wenn der dritte Nationalratspräsident bei zwei Drittel aller Gemeinderatssitzungen dabei ist, dann ist das höchst ehrenwert.“
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