Vandalismus, Lärm

Botschaft in Wohnhaus versetzt Bewohner in Angst

Wien
21.12.2024 18:45

Die diplomatische Vertretung von Georgien residiert in einem „normalen“ Wohnhaus ohne besondere Sicherheitsstandards in der Wiener Innenstadt. Mieter beklagen Vandalismus, Ruhestörung und befürchten Schlimmeres.

Seit der Parlamentswahl in Georgien geht es im Land am Kaukasus besonders heiß her. Das Pro-EU- und das Pro-Russland-Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber. Der lange Atem des Konflikts reicht bis nach Wien und macht Bewohnern am Rudolfsplatz in der Innenstadt Angst. Denn die georgische Botschaft sowie das Konsulat sind hier in einem „normalen“ Wohnhaus untergebracht.

Immer wieder komme es zu lautstarken Demos vor dem Wohnhaus, zu Vandalismus im Stiegenhaus, Beschmierungen und nächtlichen Klingeltiraden, berichten Betroffene, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchten.

Dazu muss man wissen: Kein Militärpolizist bewacht das Gebäude. Kameras in den Gängen seien aus Datenschutzgründen nicht erlaubt. Kein Gitter schützt die Fenster.

Die Botschaft von Georgien am Rudolfsplatz. (Bild: Urbantschitsch Mario)
Die Botschaft von Georgien am Rudolfsplatz.
Mit Plakaten beklebte Eingangstür zur diplomatischen Vertretung Georgien (Bild: zVg)
Mit Plakaten beklebte Eingangstür zur diplomatischen Vertretung Georgien
Proteste vor dem Haus. (Bild: zVg)
Proteste vor dem Haus.
Landesflagge zeigt rote St.-Georgs-Kreuz auf weißem Grund. (Bild: Urbantschitsch Mario)
Landesflagge zeigt rote St.-Georgs-Kreuz auf weißem Grund.

Nicht mal der Schutz vor Feuer ist offenbar besonders gut. „Wir haben hier Holzriegelwände. Ich habe echt Angst vor einem Brandanschlag“, meint eine „Krone“-Leserin. Bezirks- und Rathauspolitik seien über die Lage informiert, könnten aber wenig tun. Der Versuch, die diplomatische Vertretung auf dem Rechtsweg aus dem Haus zu bringen, ist bei Gericht gescheitert.

Anzeigen wegen Sachbeschädigung (an Türen, Schlössern, Wänden) liegen vor. Die Verursacher ausfindig zu machen, ist allerdings ein schwieriges Unterfangen. Betroffene bleiben wohl zum Großteil auf den Kosten sitzen.

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