Die Wahl zu Kärntens Sportlern des Jahres ist geschlagen! Bei der 60. Nacht des Sports im Villacher Congress Center wurden Olympiasiegerin Lara Vadlau und Skisprung-Ass Daniel Tschofenig ausgezeichnet. Als Team des Jahres wurden die Ruder-Schwestern Magdalena und Katharina Lobnig geehrt.
Sooo schön strahlen Lara Vadlau und Daniel Tschofenig. Kein Wunder! Sowohl für die Segel-Olympiasiegerin als auch für unseren Skisprung-Überflieger gab’s einen echten Premierentitel – erstmals wurden die beiden zu Kärntens „Sportlern des Jahres“ gekürt!
Schon mit einem richtig breiten Grinsen hatte Vadlau am heutigen Samstag das Villacher Congress-Center – das diesmal die große Bühne der bereits 60., vom Kärntner Sportpresseklub ausgetragenen „Nacht des Sports“ bildete – betreten. Um sich dann ihren bereits fünften Pokal hier abzuholen: Denn bereits 2010 wurde die Maria Rainerin „Rookie des Jahres“, ganze dreimal schon zum Team des Jahres gewählt – 2014, 2015 und 2016 mit Ex-Segelpartnerin Jolanta Ogar.
Diesmal zählte der erste Olympiasieg bei Sommerspielen für unser Bundesland – den sie im 470er-Mixed mit dem Vorarlberger Lukas Mähr holte – aber einfach mehr, gab’s für Lara den „Franz“ als Trophäe! „Der Einzeltitel bedeutet mir bei diesen vielen phänomenalen Sportlern, die wir in Kärnten haben, extrem viel“, jubelt die 30-Jährige.
Überraschend: Eine klare Sache war’s trotz ihres grandiosen Triumphes in Marseille nicht. Denn der Abstand zur Zweiten Anna Gasser betrug „nur“ 56 Punkte. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte die Snowboard-Queen mit 115 Punkten Vorsprung triumphiert. . .
Aktuell absolviert Vadlau im Villacher Krankenhaus ihr Basisjahr als Ärztin – wie es sportlich mit ihr weitergeht? „Ich habe gesehen, dass das normale Arbeiten noch nichts für mich ist – daher werde ich fix weitersegeln. Definitiv bis zu den Olympischen Spielen in Los Angeles 2028. Ob mit meinem Partner Mähr, weiß ich aber noch nicht. Wir setzen uns 2025 zusammen, um alles zu besprechen.“
Herren-Sieger Daniel Tschofenig weilt ja beim Weltcup in Engelberg, dort wurde der Hohenthurner starker Zweiter hinter dem Salzburger Jan Hörl. Er richtete seine Grüße per Live-Video aus der Schweiz aus und war richtig happy: „Schade, dass es diese Überschneidung mit dem Weltcup-Kalender gab, ich wäre gerne in Villach gewesen. Aber es ist eine große Ehre für mich – es ist einfach richtig cool, wie es jetzt in der aktuellen Saison für mich läuft!“
Morgensterns Nachfolger
Daniel ist auch der erste geehrte Skispringer als Sieger der Kärntner Sportler-Wahl, seitdem Thomas Morgenstern 2013 seinen sechsten Sieg eingefahren hatte: „Morgi war immer mein großes Vorbild – vor allem wegen seines Sprungstils.“ 2022 wurde „Tschofe“ bei der Kärntner Sport-Gala schon einmal geehrt – als Rookie des Jahres.
Die vergangene Saison war für Tschofenig zeitweise hart – nach einer durchwachsenen Vierschanzentournee musste er sogar einige Weltcups auslassen und trainieren, ist aber daran gewachsen: „Es hat mir für meinen weiteren Weg sehr geholfen.“ In der Vorsaison stand er als Zweiter und Dritter zweimal auf dem Podest – ehe er nun seit November zur totalen Weltspitze zählt und Anfang Dezember in Wisla (Pol) auch den ersten Weltcup-Sieg feiern konnte: „Es ist stetig aufwärts gegangen!“
Ein Herzschlagfinale war’s bei der Wahl allerdings: Denn Tschofenig, den Zweiten Heiko Gigler und den Dritten Marco Schwarz haben nur 35 Punkte getrennt!
Acht Olympiasieger
Viel Sport-Prominenz trudelte ein – ingesamt waren mit Vadlau, Gasser, Karl Schnabl, Franz Klammer, Fritz Strobl, „Mothl“ Mayer, Thomas Morgenstern und Markus Salcher (Paralympics) ganze acht Olympiasieger vor Ort.
Diese applaudierten auch dem Team des Jahres: Magdalena und Katharina Lobnig! Zweimal war Ruder-Ass Magdalena bereits Kärntens Sportlerin des Jahres: 2016 als sie EM-Gold holte und bei Olympia in Rio Sechste wurde, zudem 2021 nach ihrer olympischen Bronzemedaille in Tokio. Heuer sitzt die 34-Jährige erstmals nicht alleine auf dem Sportthron! Das Jahr war echt turbulent, der WM-Titel wie ein Märchen“, strahlte Magdalena.
Am Donnerstag hatte sie sich in Wien die Augen lasern – im letzten Moment entschied sie sich erst, trotz Nachwehen der OP zur Gala zu kommen. „Es ist so ungewohnt wieder so gut zu sehen“, lacht Magdalena, die am rechten Auge 3,5 Dioptrien hatte – und auch im Ruderboot immer ohne Brille oder Linsen gesessen war. „Nach dem Umstieg aufs Küstenrudern war das ein größeres Problem – da musst du die Bojen in der Ferne sehen. Das wird jetzt leichter.“
Goldregen bei WM und EM
Denn nach der verpassten Olympia-Quali für Paris im Doppelzweier (Magdalena wurde im Einer in Paris Zehnte!) wechselten die Schwestern ja vom Flachwasser zum Küstenrudern. Da gab’s in Genua in souveräner Manier gleich als Duo WM-Gold, Magdalena legte die Goldene im Einer drauf. Schwester Kathi hatte davor im Juni bei der EM in Danzig (Pol) im Mixed-Zweier mit Charles Cousins (Gb) den Titel geholt.
Für Polizistin Kathi ist‘s ja überhaupt die erste Top-Platzierung bei einer Sportlerwahl. „Wir sind ja nicht nur Schwester, sondern gehen echt durch dick und dünn – wir sind echt das beste Team“, sagt Kathi, für die es gleich am Sonntag in die Nachtschicht geht. Sie wird Magdalena auch auf ihrem Weg zu Olympia in Los Angeles 2028 begleiten. Da ist der Küstenruder-Sprint erstmals olympisch – ein großes Ziel von Magdalena!
Was war das für ein Jahr für das Para-Ski-Ass Melissa Köck! Gleich fünf Gold-Medaillen räumte die 27-Jährige bei den Deaflympics – den Olympischen Spielen der Gehörlosen – in Erzurum (Tür) ab. „Mein bisheriger Höhepunkt“, strahlt Melissa. Und das, obwohl sie seit vier Jahren mit Knieproblemen zu kämpfen hat. 2024 musste Köck wegen eines Knorpelschadens zweiten Grades binnen dreieinhalb Monaten zweimal unters Messer, musste sich eine Zeit lang regelmäßig Betäubungsspritzen in die Knie injizieren – es drohte das Karriereende. „Ich habe schon ernsthaft daran gedacht“, so Köck. Gestern sicherte sie sich zum fünften Mal – nach 2010, 2015, 2017, 2020 – den Titel „Sportlerin des Jahres mit Behinderung“. Im Jänner geht’s zur Gehörlosen-WM nach Jasna (Svk).
Bei den Herren endete indes eine Ära! Thomas Grochar löst nach acht (!) Jahren Markus Salcher (der insgesamt elfmal den Titel holte) ab, wurde zum ersten Mal „Sportler des Jahres mit Behinderung“. Weil er beim Weltcup-Slalom in Wildschönau (T) Dritter wurde. „Es war ein gutes Jahr“, grinst Grochar. Auch der heurige Saisonstart lief perfekt. Im Dezember feierte er beim Super-G in Steinach (T) seinen ersten Sieg in einem Speedrennen. Klar ist er da auch bei der WM in Maribor im Feber ein Medaillenkandidat.
Durch Abwesenheit glänzte Kärntens Aufsteiger des Jahres, Heimo Fugger. Und das aus gutem Grund: Denn der 17-Jährige fuhr beim Bahnrad-Bewerb in Novo Mesto (Slo) am Freitag im Ausscheidungsrennen auf Platz elf, übernahm somit in der U19 sensationell Platz eins der Junioren-Weltrangliste. „Das ist richtig cool“, grinst Heimo, der sich heuer ja als erster Kärntner den U17-Europameistertitel auf der Bahn im Punkterennen sicherte. Zudem gab’s Silber im Elimination-Bewerb. Auch bei seiner WM-Premiere in China jubelte er über Rang zwei im „Scratch“. „Das war überraschend. Bei den Highlights lief es wirklich super“, erzählt Fugger.
Bei den Mädels wurde Wasserski-Talent Katharina Hafner als „Rookie“ gefeiert. Die 17-jährige Pörtschacherin sprang bei der U17-EM zu Bronze, ist in Europas Kombinations-Rangliste in ihrer Kategorie Zweite. „Mit den Leistungen bin ich super zufrieden“, so Hafner, die sich Ende September eine Bandscheibenvorwölbung zugezogen hat, nach einer längeren Pause nun wieder mit dem Krafttraining startet. 2025 peilt sie eine Topplatzierung bei der U21-EM in Wien im August an.
Beim Wunder von Cordoba 1978 wurde er im Tor „narrisch“, als Österreich die Deutschen bei der WM mit 3:2 bog. Am Samstag strahlte Legenden-Goalie Friedl Koncilia auch in Villach – weil der Klagenfurter für sein Lebenswerk geehrt wurde. 84 Länderspiele für den ÖFB, 216 für Austria Wien, 72 für Austria Klagenfurt und 71 für Tirol sowie vier Meistertitel unterstreichen die glanzvolle Karriere des Ex-Anderlecht-Legionärs.
Seit mehr als 20 Jahren lebt der heute 76-jährige Koncilia in Bad Ischl (OÖ) – und golft aus Leidenschaft. Auch eine im Jahr 2023 wegen einer Krankheit notwendige Amputation des linken Unterschenkels stoppt ihn da nicht. „Ich bin mit meinem Leben sportlich und privat so zufrieden“, strahlte der zweifache WM-Teilnehmer.
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