(Bild: KMM)

Gleich drei Schlösser

„Wir vergessen unsere Herkunftskultur“

Bei einem Rundgang durch Schloss Horn erzählt Hausherr Markus Hoyos über Leben in historischen Gemäuern, seit Jahrhunderten gelebte Nachhaltigkeit, fehlende historische Verortung und wie Napoleons Schwester den Grafen Hoyos eines ihrer schönsten Schlösser abluchste.

„Man hat sich den Mund zerrissen darüber, aber ich finde sie im Endeffekt ganz gut gelungen“, erzählt Markus Hoyos, während er vor Schloss Horn fotografiert wird. Die Rede ist von der barocken Fassade des Schlosses, seit dem 17. Jahrhundert der Sitz seiner Familie. „Dieser barocke Umbau ist damals nicht sehr gut angekommen“, aber so ist das nun einmal bei einem Schloss, das schon so alt ist, es besteht aus verschiedenen Baustilen.

Hausherr von Schloss Hoyos ist der diplomierte Forstwirt Markus Hoyos. Er trägt seit langem die Verantwortung für das historische Gebäude, ebenso wie für die Schlösser Rosenburg und Drosendorf, alle in Niederösterreich. Ja, Schloss Horn sei schön „hergerichtet“, bescheinigt der Schlossherr. „Die Fassaden hat alle mein Onkel gemacht, wir haben das gesamte Dach renoviert“. Über die Kosten spricht er nicht, diese Renovierungen wären aber „nicht gerade billig“.

Beim Blick auf das Schloss vom Park aus, erkennt man sofort den berühmten „Grasel-Turm“, so genannt, weil hier der berühmte Räuberhauptmann Johann Georg Grasel eingesperrt worden war, bevor man ihn nach Wien überstellt und ihm dort den Prozess gemacht hat.

Auf dem Weg ins Innere des Schlosses legen wir noch einen kurzen Halt am Nordosttrakt von Schloss Horn ein, beim „Landgericht“, ein 1591 errichteter Bau. Hier fanden Gerichtsverhandlungen statt. Denn zur adeligen Herrschaft gehörte früher auch die Gerichtsbarkeit. Heute ist vor allem der große Saal ein kunsthistorisches Juwel.

Kunsthistorisch bedeutend: der Hauptsaal im alten Landgericht (Bild: Jöchl Martin)
Kunsthistorisch bedeutend: der Hauptsaal im alten Landgericht

Witzigerweise passiert man im Schloss auf dem Weg zu den Privaträumen der Familie Hoyos ein Schild des Finanzamts von Horn. Es ist im Schloss eingemietet. „Mein Großvater hat 1947 dem Finanzamt Räume vermietet. Zunächst waren es nur wenige Räume, heute ist es im dritten Stock“, erzählt Markus Hoyos. Hat das Finanzamt den Schlossherren seit 1947 ein Zusatzeinkommen gebracht? „Im Gegenteil“, lächelt der Hausherr gequält. Denn der Mietvertrag aus dem Jahr 1947 wurde damals nicht wertgesichert abgeschlossen. Und ein neuer Mietvertrag konnte über Jahrzehnte nicht ausverhandelt werden. Erst mit den Umbauarbeiten im Sinne der Barrierefreiheit sei man im Heute angekommen.

In den privaten Räumlichkeiten sprechen wir über die Familie. Die Wurzeln der Familie Hoyos liegen in Spanien. Das Adelsgeschlecht lässt sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Nach Österreich kamen die Grafen Hoyos im 16. Jahrhundert – im Gefolge von Kaiser Ferdinand I.

Mit Kaiser Ferdinand I. beginnt die Geschichte der Grafen Hoyos in Österreich. (Bild: picturedesk.com/akg-images / picturedesk.com)
Mit Kaiser Ferdinand I. beginnt die Geschichte der Grafen Hoyos in Österreich.

Markus Hoyos und seine Ehefrau Petra haben vier Kinder. Außerdem gibt es unzählige Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen, Nichten und Neffen. Wie man sich Familienleben auf Schloss Horn vorstellen kann? „Ein Schloss ist immer ein offenes Haus, das ist ganz wichtig. Wenn man so ein Haus hat, muss man es auch hin und wieder anfüllen, und das passiert hier“, so Markus Hoyos. Sein Großvater hat nach dem Kriegsende 1945 jene Verwandten aufgenommen, die aus Tschechien fliehen mussten. „Sie sind nach dem Krieg eingezogen und haben bis an ihr Lebensende hier gewohnt“.

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Es gibt immer Geräusche, es knackt der Boden, es gibt Fledermäuse

Der Hausherr über Leben im Schloss

Grundsätzlich sei Wohnen im Schloss gewöhnungsbedürftig. „Es gibt immer Geräusche, es knackt der Boden, es gibt Fledermäuse. Wenn man es kennt, hat man es sehr gerne. Dann ist es nicht so einsam, wenn man mal allein im Schloss ist, denn von irgendwo kommt immer ein Geräusch her“, schmunzelt der Hausherr.

Für Kinder ist ein Leben im Schloss ein Paradies – wegen der Weitläufigkeit des Schlosses und wegen des Parks: „Die Kinder kann man in der Früh raus lassen, und am Abend wieder einsammeln – so ungefähr geht es in jeder Generation zu und Versteckenspielen im Schloss ist natürlich etwas Besonderes“. Ob Kinder nachfragen bei den alten Ölgemälden, die überall hängen? „Nein, überhaupt nicht“, erzählt Markus Hoyos: „Die sind für Kinder eher unheimlich. Ich kann mich erinnern, als ich selbst Kind war – Porträts waren immer unheimlich“.

Kommt das Bewusstsein für die Familiengeschichte bei Kindern, die in einem historischen Gebäude aufwachsen, automatisch? „Nein“, sagt Markus Hoyos, „man muss sie immer wieder dazu hinführen und ihnen erzählen, wer wer ist und was die gemacht haben. Das dauert einfach. Bis das Interesse da ist – bei manchen mehr, bei manchen weniger – muss man schon ein gewisses Alter abwarten.“ Wie bringt man Kindern früh die Verantwortung für das historische Erbe bei? „Man kann ihnen nur erklären, dass es eine Riesenverantwortung ist und dass es nicht nur die schönen Seiten gibt, sondern auch Entbehrungen, um das Schloss für künftige Generationen zu erhalten. Wenn man rechtzeitig anfängt, bekommt man es in die Köpfe der Kinder“.

Auch Schloss Drosendorf gehört der Familie Hoyos. (Bild: Robert Kalb / picturedesk.com)
Auch Schloss Drosendorf gehört der Familie Hoyos.

Beim Rundgang durch das Schloss machen wir einen Halt in einem der „Speiszimmer“, wie Markus Hoyos die riesigen Salons mit ihren großen Tafeln nennt. Hier, inmitten der exquisiten Räume spricht Markus Hoyos über die Herausforderungen, die der Erhalt eines Schlosses mit sich bringt. „Und wir haben drei solche Kästen!“, wie er Schloss Horn, die Rosenburg und Schloss Drosendorf nennt. Bei der Frage, ob man bei drei Schlössern immer wisse, was vor Ort vorgeht, muss Markus Hoyos lachen: „Ich bin mir da nicht so sicher, aber man versucht es halt“.

Kostbare alte Tapeten, wertvolle Bücher: Hier wird getafelt.  (Bild: Jöchl Martin)
Kostbare alte Tapeten, wertvolle Bücher: Hier wird getafelt. 

Ist der Besitz eines Schlosses auch Bürde? „Natürlich ist ein Schloss auch eine Bürde, weil man ständig mit seinem Erhalt beschäftigt ist. Man ist nie fertig. Bei den unzähligen Zimmern, viel Dachfläche und vielen Außenwänden ist immer etwas zu tun“. 

Ein Schloss, und auch seinen Erhalt, muss man sich erst einmal leisten können. Wenn dahinter kein Betrieb steht, meist ein Forstbetrieb oder ein landwirtschaftlicher Betrieb, kann man ein historisches Gebäude nicht erhalten. Hinter Schloss Horn steht ein Forstbetrieb. Er hat den Erhalt der Güter über Jahrhunderte gesichert, aber nun macht der Klimawandel einen Strich durch die Rechnung. Einige Reviere werfen nicht mehr so viel ab wie in der Vergangenheit und das fehlt dann beim Budget für den Erhalt der Schlösser.

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Wir haben Nachhaltigkeit immer gelebt, nachhaltig gewirtschaftet, weil das die einzige Garantie war, dass man über Generationen Schloss, Forst und Betrieb erhalten kann.

Markus Hoyos über eine alte Tradition

Was hilft, ist Nachhaltigkeit, ein Begriff, der neu und modern ist, aber auf Schloss Horn immer schon gelebt wurde: „Nachhaltigkeit hat unser Haus über die Jahrhunderte getragen. Auch beim Forst entnimmt man nie mehr als nachwachsen kann. Wir haben Nachhaltigkeit immer gelebt, nachhaltig gewirtschaftet, weil das die einzige Garantie war, dass man über Generationen Schloss, Forst und Betrieb erhalten kann“. Er selbst sieht sich als Glied einer Kette: „Mir ist bewusst, dass meine Vorfahren immer schon nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben und Nachhaltigkeit immer eine wichtige Sache war“. Was Markus Hoyos dazu sagt, dass Nachhaltigkeit heute ein großes Thema ist? „Nur eines: Na endlich“.

Markus Hoyos in der Bibliothek von Schloss Horn (Bild: Jöchl Martin)
Markus Hoyos in der Bibliothek von Schloss Horn

Beim Weg durch die Bibliothek greift Markus Hoyos nach einem Buch, das aufgeschlagen auf einem Tisch liegt. Es ist die „Topographia Windhagiana“, die erste Herrschaftstopografie Österreichs aus dem 17. Jahrhundert, in der viele Besitzungen verzeichnet sind. In der Auflage, die Markus Hoyos zeigt, ist die Rosenburg verzeichnet. „Anhand dieser Topografie hat mein Vorfahre Graf Ernst Karl die Rosenburg, die nach einem Brand vom Verfall bedroht war, zwischen 1860 und 1880 wieder aufgebaut. Heute würden wir sagen, er hat denkmalpflegerisch gehandelt. Das muss man hervorheben, denn im 19. Jahrhundert hat man Burgreste eher entfernt und dann Fantasieburgen hingestellt“.

Der Hausherr zeigt die erste Herrschaftstopografie Österreichs. (Bild: Jöchl Martin)
Der Hausherr zeigt die erste Herrschaftstopografie Österreichs.

Im großen Salon, in dem im alten Kamin ein Feuer lodert, hängen riesige Ölgemälde, die heutige und ehemalige Schlösser des Hauses Hoyos zeigen. Viele von ihnen haben einen Bezug zu einer Dame, die für die Hoyos´sche Familiengeschichte von großer Bedeutung ist: Gräfin Maria Regina Sprinzenstein, die im 17. Jahrhundert lebte. Sie war mit Graf Leopold Karl von Hoyos verheiratet und brachte neben einer üppigen Mitgift auch Schloss Horn und vorteilhafte Erbverträge der Sprinzenstein zu den Grafen Hoyos.

Ein Gemälde fällt besonders auf: Ein riesiges Kunstwerk, das Schloss Persenbeug in Niederösterreich zeigt. Auch dieses Schloss gehörte einmal den Grafen Hoyos. Markus Hoyos erzählt, dass man in den vergangenen Jahrhunderten mit Schlössern und Herrschaften durchaus handelte – sofern man in der Familie mehrere hatte.

Dass aber ausgerechnet Schloss Persenbeug aus dem Besitz der Familie Hoyos Anfang des 19. Jahrhunderts an eine andere Familie ging, war nicht geplant, aber: Dem Kaiserhaus hat man ungern etwas abgeschlagen. Denn niemand geringerer, als der Kaiser wollte Schloss Persenbeug kaufen. „Wenn Interesse bekundet wurde, hat man nicht Nein gesagt“, so Markus Hoyos über ein kaiserliches Kaufangebot aus dem Jahr 1800, das man aus Loyalität zu den Habsburgern nicht ausschlagen konnte.

Im Salon. Rechts hinten hängt ein Gemälde, das Schloss Persenbeug zeigt. (Bild: Jöchl Martin)
Im Salon. Rechts hinten hängt ein Gemälde, das Schloss Persenbeug zeigt.

So brachte Kaiser Franz I., der das kaiserliche Privatvermögen um einige bedeutende Gebäude anreicherte, Schloss Persenbeug in den Besitz der Habsburger. Dort leben heute noch einige seiner direkten Nachfahren, mit denen Markus Hoyos freundschaftlich verbunden ist. Heute erinnert das Gemälde von Schloss Persenbeug daran, dass auch dieses niederösterreichische Schloss einmal im Besitz der Familie Hoyos war.

Schloss Persenbeug, Bild aus dem 19. Jahrhundert (Bild: Alt, Jakob / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com)
Schloss Persenbeug, Bild aus dem 19. Jahrhundert

Die Beziehung zu den Habsburgern blieb auch nach dem Verkauf gut. „Mit Habsburg haben wir durchaus viele Anknüpfungspunkte“, so Markus Hoyos und bis zum Ende der Monarchie waren die Grafen Hoyos und ihre Ehefrauen fixer Teil der Hofgesellschaft – die Herren als Adjutanten, die Damen als Palastdamen.

Unter Kaiser Franz Joseph hatten zwei Grafen Hoyos eine besondere Bedeutung für den Monarchen: Graf Josef Hoyos war Jagdgast von Kronprinz Rudolf in Mayerling. Er gehörte zu jenen, die den Kronprinzen tot auffanden. Über die Hintergründe zur Tragödie schwieg Josef Hoyos bis an sein Lebensende. Der zweite Hoyos, der Kaiser Franz Joseph nahestand, war Graf Heinrich Hoyos, der im frühen 20. Jahrhundert persönlicher Adjutant des Kaisers war und den Monarchen überall hin begleitete.

Graf Heinrich Hoyos begleitet den greisen Kaiser Franz Joseph bei der Ausfahrt. (Bild: ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com)
Graf Heinrich Hoyos begleitet den greisen Kaiser Franz Joseph bei der Ausfahrt.

Die Erfahrung, dass man Mächtigen selten einen Wunsch abschlagen kann, machten die Grafen Hoyos Anfang des 19. Jahrhunderts gleich zweimal. Denn auch Kaiser Napoleons Familie hatte ein Auge auf eines der vielen schönen Hoyos-Schlösser geworden, nämlich auf Schloss Frohsdorf im niederösterreichischen Lanzenkirchen. Eines Tages kam Napoleons Schwester Caroline, die er zur Königin von Neapel gemacht hatte, zu Besuch und ihr gefiel Schloss Frohsdorf so gut, dass sie Markus Hoyos´Vorfahren ein Angebot machte, das diese nicht ablehnen konnten.

Napoleons Schwester Caroline wollte unbedingt ein Schloss der Familie Hoyos. (Bild: Copyright (C) Bridgeman Art Library / Bridgeman Art Library / picturedesk.com)
Napoleons Schwester Caroline wollte unbedingt ein Schloss der Familie Hoyos.

Napoleon war zu diesem Zeitpunkt zwar nicht mehr an der Macht, aber so sicher, dass die Bonapartisten nicht doch wieder kommen würden, konnte man sich nicht sein. Also wäre es unklug gewesen, sich gegen die ehemalige Königin zu stellen. „So ist uns der Stammsitz in Frohsdorf flöten gegangen“, erzählt Markus Hoyos. Die Schlossübergabe wurde dann noch unangenehm für die Hoyos. Denn Caroline gab der gräflichen Familie genau zwei Monate Zeit, um auszuziehen und sie bestand darauf, dass sämtliches Mobiliar im Schloss blieb. Nur die persönlichsten Gegenstände durften mitgenommen werden. Für die Grafen Hoyos war der Verkauf bitter: „Wir hatten eine wunderbare Bildergalerie, auch diese musste zurückbleiben, aber so war es damals nun mal“. Caroline Bonaparte hat Schloss Frohsdorf übrigens nach drei Jahren weiterverkauft.

„Der Stammsitz in Frohsdorf ist uns flöten gegangen“, erzählt Markus Hoyos. (Bild: Gerhard Trumler / brandstaetter images / picturedesk.com)
„Der Stammsitz in Frohsdorf ist uns flöten gegangen“, erzählt Markus Hoyos.

Überall im Schloss Horn finden sich Familienbilder: Ölgemälde, Zeichnungen, gerahmte Fotografien. Auf die Frage, woher wohl das große Interesse an adeligen Familien, an der Geschichte adeliger Häuser kommt, hat Markus Hoyos eine schnelle Antwort: „Weil es einen Teil der Geschichte des Landes repräsentiert und das ist etwas, auf das wir seit Jahrzehnten in Österreich komplett vergessen“. Das Interesse sei nachweislich da, aber es sei „ein Drama, wie wir mit unserer Geschichte vor 1918 umgehen – nämlich gar nicht! Die existiert nicht in Österreich. Das ist nicht gut, dass wir damit nicht umgehen können. Ich glaube, hier könnten wir sehr viel ändern und das würde uns allen guttun“.

Das große gesellschaftliche Thema, das dahinter liege, so Hoyos sei „Verortung“. An dieser fehle es, erläutert er, und deshalb gehe viel verloren: „Wir vergessen unsere Herkunftskultur. Worauf ist sie aufgebaut? Auf dem Christentum. Und das Christentum vergessen wir komplett in der heutigen Zeit. Es wird eigentlich schon als politisch unkorrekt empfunden, über das Christentum zu sprechen, es weiterhin hier haben zu wollen“. Das sei eine Katastrophe, denn hier lägen unsere Wurzeln, unser Ursprung.

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Wir vergessen unsere Herkunftskultur. Worauf ist sie aufgebaut? Auf dem Christentum

Markus Hoyos über historische Grundlagen

Es sei auch kein Zufall, warum das österreichische Landschaftsbild so aussehe, wie es aussehe, mit seinen vielen Domen, Kirchen und den vielen „Marterln“, Bildstöcken, die an sämtlichen Wegen, Straßen und Kreuzungen zu finden sind. Dass hier vieles verloren geht, schmerzt, und: „Eigentlich wird man fast schon schief angesehen, wenn man als Christ lebt“, während das historische und traditionelle Bewusstsein immer mehr verschwinde.

Ist es sein Beitrag zum Erhalt dieses historischen Bewusstseins, die Rosenburg, das berühmte Renaissance-Juwel offenzuhalten, obwohl das keineswegs rentabel ist? Auf die Frage nach ihrer Rentabilität präzisiert Markus Hoyos: „Die Rosenburg wirft gar nichts ab.“ Aber man tue sich halt schwer, sie zuzusperren, weil eine Schließung unmittelbare Auswirkungen auf die Region, den Tagestourismus, habe. Da ginge es zuerst um Arbeitsplätze. Dann um Verantwortung: „Wenn man so einen Besitz hat, hat man nicht nur für seine direkten Angestellten, sondern auch für die lokale Bevölkerung eine gewisse Verantwortung. Das darf man nie vergessen oder auf die Seite schieben – das ist einfach so“.

Markus Hoyos vor Schloss Rosenburg (Bild: Jöchl Martin)
Markus Hoyos vor Schloss Rosenburg

Dazu würde ein weiterer Effekt kommen, wenn man die Rosenburg mangels Rentabilität sperrt: Es gibt unzählige kleine Abläufe, die für den Betrieb und Erhalt so eines Gebäudes notwendig sind. Diese werden von Mitarbeiter zu Mitarbeiter mündlich weitergegeben und gepflegt. Es wäre ein Verlust an Wissenstransfer; einmal geschlossen, wäre es schwer, das System wieder hochzufahren.

In der Rosenburg: der Hausherr mit einer Ritterrüstung seiner Vorfahren (Bild: Jöchl Martin)
In der Rosenburg: der Hausherr mit einer Ritterrüstung seiner Vorfahren

 „Wenn man sie einmal zu sperrt, schließt man sie zu Lebzeiten nicht mehr auf“. Das sei ein weitreichender Schritt, den man sich gut überlegen müsse, aber Tabu ist der Gedanke auch nicht mehr: „Wir überlegen immer wieder, ob es Sinn macht, die Rosenburg offenzuhalten. Wir müssen schauen, dass sie sich einigermaßen trägt. Vielleicht öffnen wir sie künftig nur mehr für Hochzeiten oder Firmenfeiern“. Das würde besser funktionieren als der Tagestourismus.

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