Blaue Weihnachten. Weiße Weihnachten? Leider in vielen Teilen Österreichs eher grüne. Politisch sieht die Farbenlehre freilich anders aus. Türkis-rot-pinke Weihnachten stehen nicht bevor. 12 Wochen nach den Nationalratswahlen wird zwar von ÖVP, SPÖ und Neos – nach dem Theaterdonner am Freitag – weiter an der Zuckerl-Koalition gebastelt. Aber am Christbaum hängt dieses Zuckerl längst nicht. Die Zweifel, ob diese Koalition jemals zustande kommt, bleiben, die Erwartungen in diese mögliche Regierung – sie sinken. Während sich die Nationalrats-Verliererparteien ÖVP und SPÖ und der „Ein-bisschen-Sieger“ Neos Zeit lassen, verlieren sie weiter, wie die Umfrage, die wir heute in der „Krone“ veröffentlichen, dramatisch unterstreicht: Die ÖVP stürzt in der Wählergunst weiter ab, die SPÖ bleibt höchstens – auf niedrigstem Niveau – stabil, die Neos liegen in der Nähe ihres Wahlergebnisses. Wo gehen also die Stimmen hin? Zur FPÖ, die schon aus den Wahlen am 29. September mit knapp 29 Prozent als Sieger hervorging: Sie legt noch einmal dramatisch zu und nähert sich der 40-Prozent-Marke. Muss man sich wundern? Nein. Wundern müsste man sich nur, wenn den blauen Weihnachten nicht auch ein blaues Jahr folgt.
Kein Kunasek für alle. Da stutzt man zunächst: Wenn Mario Kunasek, seit dieser Woche erster blauer Landeshauptmann der Grünen Mark, im „Krone“-Interview auf Conny Bischofbergers Frage, ein Landeshauptmann sei doch für alle da, „also auch für Bettler, Asylwerber, Anhänger des Genderns und des Leitspitals in Liezen, das Sie stoppen wollen“ antwortet: „Ich bin nicht der Landeshauptmann für alle.“ Hoppla, hat der gute Mann etwas falsch verstanden? Er wurde zwar immerhin von 35 Prozent der Steirer gewählt, aber jetzt muss er in dieser Funktion doch 100 Prozent vertreten. Doch Kunasek erläutert: „Wenn jemand bei uns kriminell wird, wenn sich jemand bei uns nicht an die Regeln hält und glaubt, er könne sich an Frauen vergreifen oder Sonstiges, dann bin ich der Letzte, der den vertreten möchte.“ Darüber kann man diskutieren, beipflichten wird ihm bei dieser Aussage wahrscheinlich weit mehr als das Steirer-Drittel, das ihn gewählt hat.
Kommen Sie gut durch den Sonntag!
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